Barcelona kämpft gegen steigende Mietpreise durch Touristenwohnungen. Trotz geplanter Maßnahmen für 2028 fühlen sich Einheimische übergangen.
Übertourismus stellt für viele europäische Städte eine erhebliche Herausforderung dar, da der Zustrom von Touristen oft die Lebensqualität der Einheimischen beeinträchtigt. Ein Beispiel ist Barcelona, wo über 10.000 lizenzierte Touristenwohnungen auf Plattformen wie Airbnb zu finden sind. Diese Entwicklung hat die Mietpreise in den letzten zehn Jahren um 68 Prozent in die Höhe getrieben. Obwohl die Stadtverwaltung plant, bis 2028 alle Genehmigungen für kurzfristige Vermietungen zu widerrufen, empfinden viele Einwohner diese Maßnahmen als zu spät.
Einheimische beklagen, dass die Stadt zu einem „Vergnügungspark für Touristen“ geworden sei, was zu überhöhten Preisen und der Verdrängung lokaler Geschäfte führt. Besonders betroffen ist das historische gotische Viertel.
Herausforderungen auf den Balearen
Auch auf den Balearen, einer beliebten Inselgruppe, ist der Übertourismus spürbar. Trotz günstiger Flugangebote sind die Strände und Städte überfüllt, was zu negativen Erfahrungen bei Besuchern führt. Eine Besucherin beschrieb auf TripAdvisor den Strand Cala Deia als überfüllt und überteuert, wobei das Meer nach Abwasser rieche.
Um dem entgegenzuwirken, wurde 2016 eine Touristensteuer eingeführt, die in den Sommermonaten 2025 weiter erhöht wird. Zudem gibt es Einschränkungen, wie das Verbot des nächtlichen Alkoholverkaufs in einigen Resorts.
Lissabon erlebt ebenfalls einen Touristenansturm, der die Stadt in eine reine Tourismuszone verwandelt hat. Zentrale Stadtviertel wie Baixa sind von Hotels und Souvenirläden dominiert, während lokale Geschäfte verdrängt werden. Ein Großteil der Unterkünfte ist für touristische Vermietungen vorgesehen, was die Immobilienpreise in die Höhe treibt.
Venedigs Maßnahmen
In Venedig, einer Stadt, die für ihre Schönheit und Geschichte bekannt ist, ist das Problem des Übertourismus besonders ausgeprägt. Auf jeden Einwohner kommen 21 Touristen. Trotz Maßnahmen wie einer Tagesgebühr für Touristen und dem Verbot großer Kreuzfahrtschiffe bleibt das Problem bestehen, und die Stadt wurde von der UNESCO als gefährdet eingestuft.
Diese Entwicklungen zeigen, dass beliebte Reiseziele zunehmend Maßnahmen gegen Übertourismus ergreifen. Reisende sollten daher alternative, weniger frequentierte Orte in Betracht ziehen, um ein authentischeres und entspannteres Erlebnis zu genießen.
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