Der US-Dollar erlebte einen deutlichen Wertverlust, während der Euro seinen stärksten Anstieg seit 16 Jahren verzeichnete. Handelsunsicherheiten belasten die Märkte.
In der vergangenen Woche erlebte der US-Dollar auf den Devisenmärkten einen deutlichen Wertverlust gegenüber einem Währungskorb, während der Euro gegenüber dem Dollar um über 4 Prozent zulegte – der größte wöchentliche Anstieg des Euro seit 16 Jahren. Der Dollarindex, der den Wert des US-Dollars im Vergleich zu den sechs wichtigsten Weltwährungen misst, fiel um 3,4 Prozent auf 103,90 Punkte und erreichte damit den niedrigsten Stand seit November. Der Euro stieg um 4,4 Prozent auf 1,0830 Dollar, während der Dollar gegenüber dem japanischen Yen um 1,7 Prozent sank und der Kurs auf 148,04 Yen fiel.
Dollarindex-Rückgang
Dieser Rückgang des Dollarindex, der größte seit November 2022, wurde durch Anzeichen einer Abschwächung der US-Wirtschaft und Unsicherheiten über die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump verursacht. Am Dienstag verhängte Trump 25-prozentige Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko und erhöhte die Zölle auf chinesische Produkte um 10 Prozent auf insgesamt 20 Prozent. Kanada und China reagierten mit ähnlichen Maßnahmen.
Am nächsten Tag verschob Trump die Zölle auf Autos aus Kanada und Mexiko um einen Monat und verlängerte die Frist für Zölle auf alle Waren, die vom nordamerikanischen Handelsabkommen betroffen sind, ebenfalls um einen Monat. Diese abrupten Entscheidungen sorgten für Verunsicherung unter den Anlegern.
Parallel dazu könnte die US-Notenbank angesichts der hohen Inflation die Zinssätze länger auf dem aktuellen Niveau halten, als viele erwartet haben. Obwohl Investoren hoffen, dass die Fed die Zinsen bald weiter senken wird, da jüngste Daten eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums anzeigen, erklärte Fed-Präsident Jerome Powell am Freitag, dass die Zentralbank nicht voreilig die Geldpolitik lockern werde und auf Indikatoren warten wolle, wie sich Trumps Politik auf die Wirtschaft und die Inflation auswirkt.
Euro-Anstieg
Der Euro verzeichnete den stärksten Anstieg gegenüber dem Dollar seit März 2009, trotz einer Zinssenkung der Europäischen Zentralbank um 0,25 Prozentpunkte, die das Wirtschaftswachstum in der Eurozone fördern soll. Normalerweise würde eine Zinssenkung den Euro schwächen, aber die Nachricht, dass sich in Deutschland die Parteien, die wahrscheinlich die neue Regierung bilden werden, auf eine Lockerung der fiskalischen Regeln geeinigt haben, stärkte die Währung.
Diese Maßnahmen sollen das Wirtschaftswachstum fördern und die Investitionen in die Verteidigung erhöhen. Zudem plant die deutsche Regierung, erhebliche Haushaltsmittel in die Wirtschaft zu investieren, um das Wachstum zu beschleunigen.
Es wird angenommen, dass die EZB am Ende ihres Zinssenkungszyklus steht, während die US-Notenbank möglicherweise bald die Zinssätze weiter senken könnte.
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