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Verteidigungswende

NATO ohne USA? Droht Europa ein Sicherheitschaos?

Europäische Staats- und Regierungschefs posieren bei einem Gipfeltreffen zur Ukraine in London am 02. März 2025 für ein Gruppenfoto.
EPA-EFE/JAVAD PARSA NORWAY OUT

Europas Sicherheitsarchitektur wackelt, da die USA als verlässlicher NATO-Partner infrage stehen. Trumps Haltung schürt zusätzliche Unsicherheit.

Europa steht vor der Herausforderung, seine Sicherheitsstrukturen neu zu gestalten, da die Zuverlässigkeit der Vereinigten Staaten als zentraler Pfeiler der NATO zunehmend infrage gestellt wird. Diese Unsicherheit wird durch die öffentliche Feindseligkeit des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und seine Unterstützung für den russischen Präsidenten Wladimir Putin verstärkt.

Diese Entwicklungen veranlassen europäische Führungspersönlichkeiten dazu, die Rolle der USA als verlässlichen Sicherheitspartner zu überdenken. Trotz dieser Bedenken betonen Analysten, dass die NATO auch ohne die Unterstützung der USA nicht hilflos wäre, da sie über mehr als eine Million Soldaten und moderne militärische Ausrüstung aus 31 Mitgliedsstaaten verfügt.

NATO-Finanzierung

Daten der NATO zeigen, dass die USA und Deutschland die größten finanziellen Beiträge zum Militärbudget leisten, gefolgt von Großbritannien und Frankreich. Ben Schreer vom Internationalen Institut für Strategische Studien erläutert, dass Europa den Verlust des amerikanischen Beitrags ausgleichen könnte, indem es seine Ressourcen bündelt und gezielt in die richtige Ausrüstung investiert. Europa habe die Kapazitäten, die notwendigen Ressourcen für die Verteidigung zu mobilisieren, doch die Bereitschaft dazu sei entscheidend.

Dan Fried, ein ehemaliger US-Staatssekretär für Europa, warnt davor, dass die transatlantische Solidarität, die über Jahrzehnte bestand, durch Trumps Konflikt mit Selenskyj und seine Infragestellung der amerikanischen Strategie der ‚freien Welt‘ gefährdet werden könnte. John Lough, ein ehemaliger NATO-Beamter, sieht darin eine tiefere Spaltung innerhalb des Bündnisses und zweifelt an der amerikanischen Verpflichtung zur NATO.

Europäische Perspektiven

Einige in Europa stellen sogar die Frage, ob Washington als ‚Feind‘ betrachtet werden sollte, während andere Analysten argumentieren, dass die NATO ohne die USA möglicherweise stärker sein könnte. Moritz Graefrath vom Global Research Institute ist der Ansicht, dass der Rückzug der USA ein stärkeres Europa hervorbringen könnte, indem die europäischen Verbündeten ihre eigenen Kapazitäten ausbauen.

Der polnische Premierminister Donald Tusk ist überzeugt, dass Europa in der Lage ist, jeden Konflikt mit Russland zu gewinnen. Europa verfügt über bedeutende militärische Kapazitäten, einschließlich großer Streitkräfte und moderner Ausrüstung. Analysten vermuten, dass Trumps Drohungen, die USA aus der NATO zurückzuziehen, ein taktisches Druckmittel sein könnten, um höhere Verteidigungsausgaben der europäischen Verbündeten zu erzwingen.

Selbst wenn Trump sich vorübergehend Putin annähern sollte, könnte die NATO langfristig ihre Stabilität wiedererlangen und ihren Kurs fortsetzen.

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