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KRISE IN AFGHANISTAN

Biden bleibt hart: „Warum sollten wir in den Krieg, wenn afghanische Truppen selbst nicht kämpfen“

(FOTOS: Screenshot Youtube/ Kuhlmann /MSC - https://www.securityconference.de/de/mediathek/munich-security-conference-2019/image/angela-merkel-7/filter/image/, https://commons.wikimedia.org)

International hagelte es nach der faktischen Machtübernahme Afghanistans durch die radikal-islamische Taliban an Kritik für das Vorgehen der USA. Der US-amerikanische Präsident Joe Biden verteidigt seine Entscheidung, das US-Militär aus Afghanistan abzuziehen.

Die US-Streitkräfte hätten seiner Meinung nach keinen Unterschied gemacht, weil die afghanischen Truppen selber keinen Kampwillen gezeigt hätten. „Die politischen Anführer Afghanistans haben aufgegeben und sind aus dem Land geflohen“, betonte Biden. „Amerikanische Truppen können und sollten nicht in einem Krieg kämpfen und in einem Krieg sterben, den die afghanischen Streitkräfte nicht bereit sind, für sich selbst zu führen,“ beharrte der 78-Jährige auf seinem Standpunkt.

Merkel gesteht Fehler
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel gab am Montag zu, dass der Westen die Lage in Afghanistan „falsch eingeschätzt“ hätte. Sie zeigte sich enttäuscht darüber, dass man es nicht geschafft hatte, freiheitliche Strukturen aufzubauen. „Bitter, dramatisch und furchtbar ist diese Entwicklung insbesondere für die Menschen in Afghanistan“, sagte die Kanzlerin. Deutschland wolle vor allem regional helfen und den Nachbarstaaten Afghanistans Unterstützung bei der Aufnahme von Flüchtlingen anbieten. Viele Flüchtlinge aufzunehmen, sei vorerst keine Option.