Bildungsarmut in Österreich: Eine Tagung zur Bewältigung von Herausforderungen und zur Schaffung fairer Chancen für alle Schülerinnen und Schüler.
Bildungsungleichheit bleibt ein zentrales Problem in Österreich, wobei viele Schulen Schwierigkeiten haben, ideale Lernumgebungen für Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Die Tagung der Arbeiterkammer Wien – Armutskonferenz und Bildung Grenzenlos – widmet sich der Frage, wie diese Herausforderungen nachhaltig bewältigt werden können.
Risikogruppe
Johann Bacher, Soziologe aus Linz, zeigt in seinem Vortrag, dass die Bildungsarmut unter Volksschülerinnen und -schülern von 2006 bis 2021 von 16 auf 20 Prozent angestiegen ist. Jede fünfte Schülerin bzw. jeder fünfte Schüler in Österreich zählt zur Risikogruppe. Bacher schlägt vor, Schulen mit einem höheren Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler zusätzliche finanzielle Mittel zu gewähren. Um Nachteile auszugleichen und faire Chancen zu bieten.
Schulfinanzierung
Die Arbeiterkammer Wien hat bereits 2015 ein Modell für eine gerechte, transparente und bedarfsorientierte Schulfinanzierung vorgestellt: den AK-Chancen-Index. Dieser zeigt die Arbeitsbedingungen jeder einzelnen Schule und welche zusätzlichen Mittel erforderlich sind. Die Schule ermöglicht allen Schülerinnen und Schülern faire Chancen. Schulen, die mit größeren Herausforderungen konfrontiert sind, erhalten zusätzliche Mittel für Förderangebote und Unterstützungspersonal.
Immer mehr Schüler tragen Windeln in Schulen
Ilkim Erdost, Bereichsleiterin Bildung in der AK Wien, appelliert an Bildungsminister Polaschek, das Modell umzusetzen, um Chancengerechtigkeit im Bildungssystem zu gewährleisten. Es wird betont, dass Kinder die Zukunft des Landes sind und ihre Entwicklung in den Mittelpunkt gestellt werden muss. Dafür sei die flächendeckende Einführung des AK-Chancen-Index notwendig.
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