In Schweizer Schulen zeichnet sich ein besorgniserregender Trend ab: Immer mehr Schülerinnen und Schüler tragen Windeln, und das nicht nur im frühen Schulalter. Lehrer und Pädagogen sehen in dieser Entwicklung eine problematische Verschiebung der Verantwortung von den Eltern auf das Lehrpersonal.
Pädagogen in der Schweiz haben die alarmierende Zunahme von schulpflichtigen Kindern, die noch Windeln tragen, beobachtet. „Heutzutage beginnen Kinder im Alter von vier Jahren die Schule, sodass es tatsächlich vorkommen kann, dass einige von ihnen noch Windeln tragen“, erklärt die Präsidentin der Dachorganisation der Lehrer in der Schweiz (LCH). Allerdings weist sie darauf hin, dass nicht nur das Alter der Schülerinnen und Schüler ausschlaggebend ist, sondern auch immer mehr ältere Schüler auf Windeln angewiesen sind – und das aus nicht-gesundheitlichen Gründen.
Eine Pädagogin berichtet von einem elfjährigen Patienten, der das selbstständige Toilettengang nicht erlernt hatte. „Die Zahl der Kinder, die in der Schule Windeln tragen, ist dramatisch gestiegen“, so die Expertin. Dabei betont sie, dass das Design von Windeln in den letzten Jahrzehnten erheblich fortgeschritten ist und sie nun wie normale Unterhosen getragen werden können.
Die Pädagogin sieht die Verantwortung jedoch auch bei den Eltern: „Einige Eltern betrachten dies nicht mehr als Problem. Es gibt Eltern, die ihren Kindern Windeln anlegen, wenn sie auf Reisen gehen oder weil sie morgens länger schlafen möchten. Das ist ein völlig falsches Signal.“
Die Leidtragenden dieser Entwicklung sind die Lehrerinnen und Lehrer. Die Präsidentin der LCH stellt klar: „Eltern haben die Pflicht sicherzustellen, dass ihre schulpflichtigen Kinder keine Windeln mehr tragen. Wenn 11-jährige Kinder in Windeln zur Schule kommen, ist dies eine beunruhigende Entwicklung. Lehrer sind nicht dazu da, ihren Schülern die Windeln zu wechseln. Dies ist zu weit gegangen.“
Dieser Trend in Schweizer Schulen wirft Fragen über die Verantwortung von Eltern und Lehrpersonal im Hinblick auf die Selbstständigkeit und Entwicklung von Schülerinnen und Schülern auf. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend fortsetzt und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Situation zu verbessern.
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