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OBERSTUFE

Bildungsforscher warnt: „AHS-Matura ist eine Sackgasse!“

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FOTO: iStockphoto

Bildungsforscher Ferdinand Eder sprach nun das aus, was sich viele AHS-Maturanten bereits seit Jahren denken: „Die Matura allgemeinbildender höherer Schulen allein ist zur Sackgasse geworden.“

Das zeige sich unter anderem an der erschwerten Arbeitssuche nach Abschluss der AHS-Oberstufe. Wer im Anschluss nämlich keine weitere Ausbildung an Universitäten oder dergleichen anstrebt, hat es am freien Markt schwer. So finde – laut des jüngsten Nationalen Bildungsberichts – nicht einmal jeder Fünfte in den ersten drei Monaten nach Abschluss einen Job.

Anders als bei alternativen Ausbildungsarten sei es laut Eder schwierig, heute noch eine Tätigkeit zu finden, die mit einer allgemeinbildenden Matura ausgeübt werden kann. Die AHS-Matura als Vorbildung für ein Studium sei ausschließlich allgemeinbildend angelegt, weshalb man in der Praxis als AHS-Maturant deutlich schlechtere Chancen beim Berufseinstieg habe, als Personen mit anderen Abschlüssen und vor allem als jene mit einer berufsbildenden Matura.

Zudem soll der Nationale Bildungsbericht gezeigt haben, dass es hinsichtlich des Berufseinstiegs keinerlei Unterschied macht, ob die AHS abgebrochen oder erfolgreich abgeschlossen wurde. Fest stehe jedoch, dass erfolgreiche AHS-Absolventen allerdings deutlich seltener beim AMS gemeldet sind, als andere.

Acht von zehn Absolventen beginnen nach der Reifeprüfung eine weitere Ausbildung, weshalb die Gruppe, die sich gleich nach der Reifeprüfung für einen Arbeitseinstieg entscheidet, ohnehin relativ klein ausfällt. Unternehmen setzen dagegen inzwischen vermehrt auf BHS-Absolventen, da sie neben der Reifeprüfung auch noch berufspraktische Fähigkeiten erlernt haben.

Besonders beunruhigend ist, dass laut Bericht fast 50 Prozent der AHS-Absolventen die in der Schule erworbenen Fähigkeiten und Kompetenzen als nicht zu ihrem Beruf passend empfinden.

Da es aber AHS-Maturanten ohnehin eher in die Bereiche Kunst, Kultur, Medien und Wissenschaft zieht, eignet sich diese Art von Allgemeinbildung laut Eder gut. Man müsse laut des Bildungsforschers dennoch darauf achten, wie die berufliche Anschlussfähigkeit dieser jungen Leute unterstützt werden kann.