Plötzliche Dunkelheit im Süden von Linz: Ein defektes Schaltgerät legte den Straßenbahnverkehr lahm und sorgte für Ampelausfälle zwischen Hauptbahnhof und Solar City.
Am Dienstag kam es im südlichen Linz zu Stromausfällen, die besonders das Gebiet zwischen Hauptbahnhof und Solar City betrafen. Die Unterbrechung führte zur vorübergehenden Einstellung des Straßenbahnverkehrs und zum Ausfall von Ampelanlagen. Der Netzbetreiber Linz Netz räumte ein, dass möglicherweise auch Privathaushalte von der Stromunterbrechung betroffen waren.
In der Netzleitstelle wurden umgehend Maßnahmen zur Behebung der Störung eingeleitet. Während des Ausfalls wurde ein Schienenersatzverkehr zwischen den Haltestellen Hauptbahnhof und Neue Welt eingerichtet. Parallel dazu koordinierte die Verkehrsleitzentrale der LINZ AG LINIEN entsprechende Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Verkehrsflusses.
Mittlerweile wurden alle Einschränkungen aufgehoben und der reguläre Betrieb wiederaufgenommen.
Technische Ursache
Nach Angaben von Linz Netz lag die Ursache in einem technischen Defekt eines Umspannwerks. Ein fehlerhaftes Schaltgerät verursachte einen kurzzeitigen Spannungsabfall, woraufhin die Schutzmechanismen des Netzes mit einer automatischen Abschaltung reagierten.
Geschäftsführer Johannes Zimmerberger erklärte gegenüber „ooe.orf.at“, dass viele Menschen möglicherweise ein kurzes Flackern ihrer Lampen bemerkt hätten. Danach sei die Stromversorgung aber wieder stabil gewesen.
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Regionale Auswirkungen
Die Stromausfälle beschränkten sich nicht nur auf Linz: Auch in Rohrbach, Grieskirchen, Vöcklabruck, Kirchdorf und Steyr-Land wurde die Stromversorgung unterbrochen. Netz Oberösterreich stellte jedoch klar, dass es sich in diesen Fällen um planmäßige Wartungsarbeiten handelte, die unabhängig vom Zwischenfall in Linz durchgeführt wurden.
Dennoch weckt die Häufung derartiger Vorfälle Bedenken hinsichtlich der allgemeinen Stabilität des Stromnetzes – insbesondere vor dem Hintergrund der großflächigen Ausfälle, die am Montag und Dienstag in Spanien und Portugal auftraten.
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Wolfgang Denk von Netz Oberösterreich betonte im Gespräch mit „ooe.orf.at“ die zentrale Bedeutung der Synchronisation für die Sicherheit des Stromnetzes. Bei jeder Wiederzuschaltung ausgefallener Netzabschnitte könnten Komplikationen auftreten.
Derartige Synchronisationsprobleme seien auch bei alltäglichen Störungen wie nach Gewittern zu beobachten.
In solchen Situationen funktioniere die Zuschaltung nicht immer auf Anhieb.
Häufung von Stromausfällen in Oberösterreich
Die jüngsten Vorfälle reihen sich in eine beunruhigende Entwicklung ein: Im ersten Quartal 2025 wurden in Oberösterreich laut Netzbetreiber bereits über zehn größere Stromunterbrechungen registriert – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Die österreichische E-Control stuft das heimische Stromnetz dennoch grundsätzlich als sehr stabil ein, verweist aber auf wachsende Herausforderungen.
Gründe für die zunehmende Anfälligkeit sind vor allem die verstärkte Einspeisung erneuerbarer Energien und die damit verbundenen komplexeren Netzstrukturen. Nach dem großflächigen Blackout, der kürzlich Spanien und Portugal betraf, haben auch österreichische Behörden ihre Krisenvorsorge verstärkt. Sie verweisen auf regelmäßig stattfindende Notfallübungen für den Fall eines überregionalen Stromausfalls.
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