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Schwarzer Montag

Börsen-Beben: Aktienmärkte brechen völlig ein

Börse, Aktien
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Donald Trumps Zollankündigung sorgt für Turbulenzen an den Börsen weltweit. Der ATX fällt drastisch, während Investoren auf Sicherheit setzen.

Am Montag erlebten die europäischen Aktienmärkte einen dramatischen Ausverkauf, der durch die von US-Präsident Donald Trump angekündigten umfassenden Zölle ausgelöst wurde. Investoren zogen sich vermehrt aus risikobehafteten Anlagen zurück. Der ATX rutschte in den ersten zehn Minuten des Handels um 7,42 Prozent auf 3.483,58 Punkte ab, was den niedrigsten Stand seit November markiert. Der ATX Prime fiel um 7,38 Prozent auf 1.748,77 Zähler.

Auch auf den asiatischen Märkten und im europäischen Umfeld setzte sich der Abwärtstrend fort. Der Euro-Stoxx-50 verzeichnete einen Rückgang um 6,3 Prozent auf 4.573 Punkte. In Frankfurt fiel der DAX um 7,3 Prozent auf 19.127 Einheiten, nachdem er zuvor sogar um über 10 Prozent eingebrochen war. Der japanische Nikkei-225 schloss 7,8 Prozent niedriger, während der Hang Seng Index in Hongkong um 11,8 Prozent einbrach. Dort fand am Freitag aufgrund eines Feiertags kein Handel statt.

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Währungs- und Rohstoffmärkte

Der US-Dollar gab einen Teil seiner Erholungsgewinne vom Freitag wieder ab, während die Ölpreise weiter nachgaben. Im Gegensatz dazu stabilisierte sich der Goldpreis, und als sicher geltende Staatsanleihen setzten ihre Kursrally fort.

US-Präsident Donald Trump erklärte am Sonntag gegenüber Journalisten: „Vergessen Sie die Märkte für eine Sekunde.“ Er fügte hinzu: „Ich möchte nicht, dass etwas runtergeht, aber manchmal muss man Medikamente nehmen, um etwas zu heilen.“ Trump betonte, dass er nur bereit sei, über eine Lockerung der Zölle zu verhandeln, wenn die Handelspartner ihre Handelsüberschüsse mit den USA verringern würden.

Die Marktstrategen der Deutschen Bank verglichen das Ausmaß des aktuellen Ausverkaufs mit einigen der aggressivsten Rückgänge der letzten zehn Jahre. Der S&P-500 in den USA lag Montagfrüh im außerbörslichen Handel mehr als 20 Prozent unter seinem Zwischenhoch vom Februar, was auf einen möglichen Eintritt in einen Bärenmarkt hindeutet.

Zukunft der Zölle

Analysten der Deutschen Bank prognostizieren, dass die Zölle auch in dieser Woche das beherrschende Thema bleiben werden. Eine entscheidende Frage ist, wie andere Länder auf die US-Maßnahmen reagieren könnten. Die Europäische Union plant, am Montag über ihre Antwort zu beraten.

Auch der Bitcoin-Kurs litt unter der anhaltenden Unsicherheit infolge des US-Zollpakets. Am Montagmorgen fiel der Kurs deutlich unter die Marke von 80.000 Dollar und notierte um 7.40 Uhr bei 76.934 Dollar (69.580 Euro), was die jüngsten Verluste weiter ausbaute. Vor Trumps Ankündigung am Mittwochabend, die Welt mit Zöllen zu überziehen, war ein Bitcoin noch rund 87.000 Dollar wert. Trump, der als Förderer von Digitalwährungen gilt, konnte die Hoffnungen der Krypto-Anhänger bisher nicht erfüllen.

Der Bitcoin hatte am Tag seiner Amtseinführung mit über 109.000 Dollar seinen bisherigen Höchststand erreicht. Seitdem ist der Kurs aufgrund der Unsicherheiten durch die US-Zollpolitik gesunken. Dennoch liegt der aktuelle Kurs noch etwas mehr als zehn Prozent über dem Niveau, das der Bitcoin vor der Wahl Trumps Anfang November innehatte.