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Brexit

Brexit-Blues: Briten bereuen den EU-Austritt!

(Foto: iStock)

Neuesten Erkenntnissen zufolge haben die Briten in Bezug auf den Brexit einen bedeutsamen Gesinnungswandel vollzogen.

Laut einer aktuellen Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov sind mittlerweile 57 Prozent der Befragten der Ansicht, dass die Entscheidung ihres Landes zum Austritt aus der Europäischen Union im Jahr 2016 ein Fehler war. Dagegen halten lediglich 32 Prozent den Schritt weiterhin für angemessen.

Darüber hinaus zeigt sich eine wachsende Neigung, Großbritannien wieder in die EU zu integrieren. In der Tat befürworten 55 Prozent der Befragten eine erneute Mitgliedschaft des Vereinigten Königreichs in der EU, während lediglich 31 Prozent es bevorzugen, außerhalb der Europäischen Union zu bleiben. Diese Statistik zeigt einen deutlichen Anstieg gegenüber Anfang 2021, als 49 Prozent für eine Rückkehr und 37 Prozent dagegen votierten.

Obwohl Premierminister Rishi Sunak den Brexit positiv darstellt und potenzielle Vorteile wie freie Häfen und reduzierte Mehrwertsteuer, die Bier und Hygieneartikel erschwinglicher machen würden, anpreist, äußern Experten ihre Bedenken.

Zwar könnten freie Häfen, also spezielle Zonen mit steuerlichen und zollrechtlichen Privilegien sowie vereinfachten Handelsvorschriften, einen begrenzten Nutzen für die regionale Entwicklung darstellen, dennoch sind Experten der Meinung, dass sie wahrscheinlich nicht das Wirtschaftswachstum Großbritanniens ankurbeln würden.

Es steht fest, dass die Geschäftsinvestitionen in Großbritannien seit Mitte 2016 im Vergleich zu anderen entwickelten Wirtschaften stagnieren. Zwar behaupten einige pro-Brexit-Wirtschaftsexperten, dass der Kapitalzufluss in den Jahren vor 2016 rasch gewachsen war und daher eine Verlangsamung zu erwarten war, doch Geschäftsumfragen weisen auf den Brexit als einen der Auslöser für die aktuelle Stagnation hin.

Weiterhin ergab die YouGov-Umfrage, die über 2000 Briten befragt hat, dass nun 63 Prozent der Befragten den Brexit als Fehlschlag betrachten, gegenüber lediglich 12 Prozent, die ihn als Erfolg bezeichnen.