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Anklage

Brutaler Autoraub: Opfer lebensgefährlich verletzt

(FOTO: iStock/Thomasaf)
Der Mann wurde festgenommen. (FOTO: iStock/ Thomasaf)

Die erschütternde Anklage gegen einen 35-jährigen Mann, der zwei brutale Autoraube und einen Gewaltexzess an seiner Ex-Freundin und deren Ehemann begangen haben soll, wird derzeit vor dem Wiener Landesgericht verhandelt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten versuchten Mord, schweren Raub und Vergewaltigung vor. Die Verteidigung hingegen bezeichnet die Anschuldigungen als „schlechten Krimi“.

Der Angeklagte, ein 35-jähriger Serbe, wurde mit Handschellen, einem Fesselgurt und Fußketten in den Gerichtssaal geführt. Dieses Bild lässt auf die Schwere der ihm zur Last gelegten Verbrechen schließen. Er soll mit Komplizen in brutaler Weise Autos geraubt und dabei zwei Männer schwer verletzt haben.

Opfer schwer verletzt liegen gelassen

Im Oktober 2016 soll der Angeklagte und seine Bande einen 19-Jährigen überfallen, ihn in den Kofferraum seines Mercedes gepackt und schwer verletzt auf einem Feldweg zurückgelassen haben. Nur vier Tage später wurde ein 53-jähriger Wiener Opfer der Bande. „Er ist schon am Boden gelegen und hat sich nicht mehr gerührt“, so die Staatsanwältin am ersten Prozesstag.

Die Verletzungen des zweiten Opfers, das in einer Lagerhalle zurückgelassen wurde, waren lebensbedrohlich. „Er war in einem schlimmen Zustand“, gestand einer der bereits verurteilten Komplizen aus seiner Strafhaft in Italien.

Ex-Freundin und Ehemann brutal misshandelt

Doch nicht nur Unbekannte fielen dem Angeklagten zum Opfer. Er soll auch seine Ex-Freundin und deren Ehemann entführt und brutal misshandelt haben. „Ich war mir sicher, dass das die letzten Minuten in meinem Leben wären. Er meinte, dass er das schon lange vorhatte. Meine Frau flehte ihn immer wieder an, mich nicht zu töten“, so der Ehemann der Ex-Freundin in seiner Aussage bei der Polizei. Zudem wird dem Angeklagten vorgeworfen, seine Ex-Freundin mehrfach vergewaltigt zu haben.

Angeklagter streitet ab

Trotz der schweren Vorwürfe und der bereits erfolgten Verurteilung seiner Mittäter, bestreitet der Angeklagte die ihm zur Last gelegten Taten. Er gibt zu, beim zweiten Autoraub dabei gewesen zu sein, behauptet jedoch, er sei in seinem Auto sitzen geblieben und habe niemanden geschlagen. Die Anschuldigungen bezüglich seiner Ex-Freundin und deren Ehemann seien ebenfalls unwahr.

Zeugen unauffindbar

Das Ehepaar, das als Zeugen geladen war, erschien nicht zum Prozess. Sie sind seit Monaten unauffindbar und sollen sich laut letzten Informationen in Rumänien aufhalten. Ein Antrag des Verteidigers, das Ehepaar ausfindig zu machen, wurde vom Richter abgelehnt.

Das Verfahren zieht sich bereits seit 2016 hin und der Angeklagte war zwischenzeitlich in Serbien untergetaucht. Nun wird ein Urteil erwartet. Dem Angeklagten droht eine lebenslange Haftstrafe.

Mag. Haris Dzidic
Mag. Haris Dzidic