Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig lud vergangenen Dienstag zu einem Hintergrundgespräch mit Vertretern der bosnischen/kroatischen/serbischen Medien ins Rathaus.
Neben dem KOSMO-Herausgeber Dejan Sudar und Chefredakteur Dragomir Janjić nahmen auch Vertreter der Medien „Vesti“ und „Bum“ bei diesem Gespräch teil. Als Veranstaltungsort wurde der geschichtsträchtige Rote Salon gewählt, in welchem die Zweite Republik gegründet wurde. „Es ist ein für uns wichtiger Saal. Hier war am 29. April 1945 die erste Sitzung der provisorischen Staatsregierung, während in Teilen Wiens noch gekämpft wurde“, erklärte der Wiener Bürgermeister.
In seiner weiteren Rede gab Ludwig einen Überblick über die rezente Entwicklung der Stadt und deren Bevölkerungswachstum. In den vergangenen zehn Jahren wuchs Wien um die Einwohnerzahl der zweitgrößten Stadt Österreichs, Graz. „Dies ist eine erfreuliche Nachricht, stellt uns jedoch gleichzeitig vor neue Herausforderungen – vor allem im Bereich Wohnen, Arbeit und sozialer und verkehrstechnischer Infrastruktur“, so Ludwig weiter. Neben wichtigen Wohnbauprojekten hob der Bürgermeister auch weitere Zukunftsthemen der Stadt, die Digitalisierung und den Busbahnhof Stadioncenter, hervor.
Wien als internationales Vorbild
Vor allem hinsichtlich des Wohnens ist Wien laut Ludwig weltweit einzigartig, da nur in der österreichischen Hauptstadt Gemeinde- und geförderten Wohnungen auf diese Art und Weise vergeben werden. Damit wären alle Wiener Wohnen-Mieter von der großen Konkurrenz und den Preisschwankungen am Privatmarkt ausgenommen. Auch die soziale Durchmischung ist der Stadt bereit seit Jahren ein großes Anliegen.
„Die größte Herausforderung war, eine Stadtregierung zu bilden und zum anderen unterschiedliche Sichtweisen berücksichtigen.“
„Auf der anderen Seite muss man zugeben, dass die Mietpreise am privaten Wohnungsmarkt in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind. Wir haben als SPÖ dafür gekämpft, dass es hier zu besseren und gerechteren Regelungen kommt. In Wien haben wir alles versucht, um den Druck vom Wohnungsmarkt zu nehmen. Daher gab es und wird es auch in Zukunft immer mehr Wohnungsbau, vor allem geförderter Wohnungen, geben“, unterstrich Ludwig. Ebenso wurde bereits vor längerer Zeit beschlossen, dass zwei Drittel der neuen Wohnungen geförderte Wohnungen sein müssen.
Anlässlich des ersten Jahres als Bürgermeister von Wien, bat KOSMO Michael Ludwig ein kurzes Resümee zu ziehen: „Die größte Herausforderung war, eine Stadtregierung zu bilden und zum anderen unterschiedliche Sichtweisen berücksichtigen. Meiner Meinung nach ist das gelungen. Neben neuen Vorstößen im Bereich der Digitalisierung, wie zum Beispiel das 5G-Netz am Rathausplatz, habe ich auch den Sozialpartnergipfel im Rathaus durchgeführt, da ich großen Wert auf die Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften, der Arbeiterkammer und auch der Wirtschaftskammer lege. Auch im Bereich des Klimaschutzes haben wir uns vorgenommen, neue Maßnahme zu setzen.“
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