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INTERVIEW

Bundeskanzler Kurz: „Balkan hat Priorität, EU muss Verhandlungen mit der Türkei stoppen“

Foto: Instagram/Sebastian Kurz)

Die Beitrittsverhandlungen zwischen der EU und der Türkei sollten sofort eingestellt werden, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz in einem Interview gegenüber der griechischen Tageszeitung Kathimerini.

Mitte Juni haben Mazedonien und Griechenland eine Einigung im Namensstreit erzielt. Die Vereinbarung zwischen Skopje und Athen zeige, dass sich hartnäckige Verhandlungen und Diplomatie zu Ergebnissen führen, so der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz in seinem Interview mit der griechischen Zeitung Kathimerini. Er betonte die Unterstützung Österreichs für die europäische Perspektive der westlichen Balkanländer.

„Ich begrüße die Vereinbarung zwischen den beiden Seiten sehr. Es zeigt, dass hartnäckige Verhandlungen und Diplomatie zu Ergebnissen führen. Für Österreich ist die Region des westlichen Balkans die Hauptpriorität unserer Außen- und Europapolitik sowie unserer EU-Präsidentschaft. Ich unterstütze die Linie des Erweiterungskommissars Johannes Hahn. Für die westlichen Balkanländer einen ehrlichen und glaubwürdigen Weg in die EU zu finden, entspricht unseren sicherheitspolitischen, politischen und wirtschaftlichen Interessen“, erklärte Kurz.

Zuvor hatte Bundeskanzler Kurz die Aufnahme von Balkanländern und die Verbesserung der Beziehungen zu Russland befürwortet, berichtet „B92“. Die Verhandlungen zwischen der EU und der Türkei sollten sofort eingestellt werden, weil „die Türkei sich in den vergangenen Jahren von Europa und den europäischen Werten wegbewegt hat“.