Ein Burgenländer revolutioniert die Krebsmedizin: Paul Datlinger entwickelte eine bahnbrechende Leukämietherapie, die jetzt kurz vor den ersten Tests am Menschen steht.
Ein bahnbrechendes Verfahren zur Leukämiebekämpfung steht kurz vor klinischen Tests am Menschen. Der 37-jährige Wissenschaftler Paul Datlinger aus Mattersburg im Burgenland ist maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt. Als Teil eines Forscherteams am Wiener “Forschungszentrum für Molekulare Medizin” (CeMM) der Akademie der Wissenschaften hat er an einer innovativen Krebstherapie mitgewirkt. Die Fachwelt nimmt die Methode bereits wahr – das renommierte Wissenschaftsjournal “Nature” hat die Ergebnisse kürzlich publiziert, was die Bedeutung des Ansatzes unterstreicht.
Die innovative Therapie basiert auf der Genschere CRISPR (Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats), mit der körpereigene Immunzellen gezielt modifiziert werden. “Das ist eine neue Form der Krebstherapie, die bisher vor allem für Leukämie untersucht wird. Dabei werden Patienten T-Zellen (weiße Blutkörperchen) entnommen. Diese werden dann so verändert, dass sie die Krebszellen erkennen und entfernen können”, erklärt Datlinger das Grundprinzip der Behandlung.
Besonders bei soliden Tumoren stießen Wissenschaftler bislang auf Schwierigkeiten, T-Zellen effektiv einzusetzen. Der Forscher aus dem Burgenland konzentriert sich daher auf die Optimierung der manipulierten Immunzellen: “Wir haben darüber hinaus eine neue Genkombination entdeckt, die das Überleben von Mäusen bei Versuchen stark verlängert haben.” Nach erfolgreichen Tierversuchen soll die vielversprechende Gen-Kombination in naher Zukunft erstmals an menschlichen Patienten getestet werden.
Datlingers Werdegang
An der Spitze des Forschungsteams steht Datlinger selbst. Seine akademische Laufbahn begann 2016 mit dem Studium der Molekularbiologie in Wien, gefolgt von einer Spezialisierung auf molekulare Medizin in Österreich und Großbritannien. Die aktuellen Forschungsarbeiten initiierte er bereits am CeMM in Wien. Im Jahr 2023 verlegte er seinen Arbeitsschwerpunkt mit dem Forschungsteam in die USA, wo er zusätzlich an der Schnittstelle zwischen Künstlicher Intelligenz und Biologie forscht.
Transatlantische Karriere
Aktuell bekleidet Datlinger eine Position als stellvertretender Direktor für Genom-Engineering an einem gemeinsamen Institut der Universitäten Stanford und Berkeley, während er parallel seine Forschungsarbeit in Wien fortsetzt. Sein Leben hat mittlerweile transatlantische Dimensionen angenommen: “Ich lebe seit 2023 mit meiner Frau und unseren zwei Kindern in Kalifornien.
Wahrscheinlich werden wir in Zukunft in beiden Ländern tätig sein, falls wir eine Firma basierend auf dieser Erfindung gründen, die international operiert.”
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