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DILEMMA

Burka-Verbot: Anzeige des Hai-Darstellers sorgt international für Aufregung

(Foto: Warda Network)

Seit Anfang des Jahres steht Österreich vor einem Dilemma: Wie in anderen europäischen Ländern sollte das Burka-Verbot eingeführt werden, jedoch wollte man Diskriminierungsklagen meiden.

In Österreich sollte das Burka-Verbot, genau wie in anderen europäischen Ländern, eingeführt werden. Um mögliche Diskirminierungsklagen zu meiden, wurde das Verbot allgemein gehalten: Seit Anfang Oktober macht man sich strafbar, wenn man das Gesicht verdeckt, außer für medizinische oder berufliche Zwecke. Das Gesetz ist nun seit einigen Wochen in Kraft getreten und scheint nicht recht zu funktionieren. Bei einer Geschäftseröffnung in der Wiener Innenstadt wurde ein Hai-Darsteller angezeigt. Der Mann trug ein Haikostüm und wurde bei der Werbeaktion von der Polizei aufgefordert, die Verkleidung abzulegen. Nachdem er sein Kostüm ablegte, folgte eine Anzeige. Die Polizei bestätigte den Vorfall.

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Es zeigt die Probleme einiger europäischer Länder auf, die versuchen, bestimmte religiöse Symbole zu verbieten, sollten diese im Widerspruch zu ihren Werten stehen. Gleichzeitig versucht man diese Verbote kompatibel mit der eigenen Verfassung und der Religionsfreitheit zu verankern. Der Gesetzestext sei allgemein gehalten und deshalb schwierig umzusetzen.Würde man das Kind beim Namen benennen, würde man den Polizisten in Österreich die Arbeit erleichtern. Die präzise Bezeichung „Burka-Verbot“ würde verhindern, dass Polizisten Radfahrer mit Schals oder verkleidete Personen anhalten.

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Eine 150-Euro Geldstrafe wurde dem Hai-Darsteller, für das Tragen des Kostüms für Werbezwecke, verhängt. Den Vorfall veröffentlichte der Arbeitgeber des Mannes. Wegen der Verwirrung um das neue Gesetz wird womöglich die Klage gegen den Hai-Darsteller fallen gelassen. Man kann den Fall als raffinierte Marketing-Kampagne betrachten oder als absurdes Beispiel der neuen Gesetzgebung. Während die Opposition innerhalb der muslimischen Communities am lautesten gegen das Verhüllungsverbot war, zeigt sich nun eine Welle der Empörung weit außerhalb der Landesgrenzen. Internationale Medien, wie Washington Post oder Financial Times, haben den Hai-Vorfall thematisiert.