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POLITIK

Christoph Wiederkehr: ,,Bildung muss einer der zentralen Punkte der Politik werden“

(Foto: David Bohmann)

Wir sprachen mit Wiens Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr über Migration, Integration und das österreichische Bildungssystem.

KOSMO: Die Koalition von SPÖ und Neos geht in die zweite Halbzeit. Wie zufrieden sind Sie bisher?


Christoph Wiederkehr: Ich bin sehr zufrieden, denn trotz vieler Krisen konnten wir wesentliche Projekte vorantreiben. Der Regierungsmonitor zeigt, dass bereits über 650 von knapp 800 geplanten Projekten der Stadtregierung umgesetzt wurden oder sich in Umsetzung befinden. Unsere Schwerpunkte liegen dabei im Bildungsbereich.


KOSMO: Wie planen Sie sicherzustellen, dass allen Migranten in Österreich ein Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung gewährleistet wird, einschließlich Kindern aus vulnerablen Gruppen?


Christoph Wiederkehr: Alle Kinder und Jugendliche in Wien sollen die beste Bildung erhalten – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Erstsprache oder Religion. Wir stärken daher die Wiener Bildungseinrichtungen und investieren so viel wie noch nie, um alle Kinder und Jugendliche bestmöglich auf ihrem Bildungsweg zu begleiten. Die beginnt bereits im Kindergarten, der aus meiner Sicht die erste Bildungseinrichtung ist. Wir investieren hier erstmals 1 Milliarde Euro und unterstützen mit zusätzlichen Assistenzpädagoginnen sowie Sprachförderkräften.

,,Ich setze alle Hebel in Bewegung, um Wien zur zentraleuropäischen Hauptstadt für Bildungsinnovation zu machen.”

KOSMO: Welche Initiativen oder Programme sind derzeit implementiert, um die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund im österreichischen Bildungssystem zu verbessern?

Christoph Wiederkehr: Bildung ist für mich der Schlüssel für gelungene Integration. Daher stocken wir die Sprachförderkräfte im Kindergarten bis 2025 von 300 auf 500 Personen auf. Außerdem bieten wir heuer erstmals im Rahmen des Projekts WienerSommerLernen Sommerdeutschkurse für außerordentliche Schülerinnen. Mir ist wichtig, dass sie schneller ins Regelschulsystem umzusteigen, denn die lange Verweildauer in Deutschförderklassen benachteiligt junge Menschen und beschränkt ihre Chancen auf Bildung.

(Foto: David Bohmann)

Des Weiteren setzen wir verstärkt auf die Einbindung von Eltern ins Kindergarten- und Schulsystem und bieten kostenlose Elternbildungsworkshops an. Auch die ganztägige Betreuung ist vor allem für Kinder aus bildungsfernen Haushalten ein zentraler Faktor für den weiteren Bildungserfolg. Daher entstehen pro Jahr im Schnitt 10 zusätzliche kostenfreie Ganztagsschulen. Daneben kümmert sich unsere Integrationsabteilung mit Dialogformaten wie „Dein Wien. Deine Stadt” oder den „Community Kommunikator*innen” darum, dass migrantische Communitys die Möglichkeit zur Mitsprache und Partizipation in unserer Stadt erhalten.

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