Bier erfreut sich in Österreich großer Beliebtheit und könnte dank neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse an zusätzlicher Relevanz gewinnen. Forschende der Nova Universität in Lissabon haben in einer aktuellen Studie aufgezeigt, dass Polyphenole aus Hopfen positive Effekte auf die Darmflora haben könnten.
In einer Untersuchung nahmen 19 gesunde Männer im Alter von 23 bis 58 Jahren an einem Experiment teil, bei dem sie vier Wochen lang täglich 330 Milliliter eines hellen untergärigen Biers konsumierten. Die Probanden wurden in zwei Gruppen unterteilt: Die eine Gruppe trank Bier mit Alkohol, die andere die alkoholfreie Variante. Die restlichen Essgewohnheiten blieben unverändert.
Ergebnisse und Beobachtungen
Nach vier Wochen stellte sich heraus, dass die Anzahl der gesunden Darmbakterien in beiden Gruppen um sieben Prozent gestiegen war. Zusätzlich zeigten sich keine Veränderungen im Gewicht oder in der Körperfettmasse der Teilnehmer.
Ursachen und Erklärungen
Die Wissenschaftler führen diesen positiven Effekt auf die im Bier enthaltenen Polyphenole und die während der Gärung entstehenden Mikroorganismen zurück, die die Vielfalt der Darmbakterien erhöhen könnten. Besonders untergärige Biersorten wie Helles und Lager, die mehr Hopfen als beispielsweise Weißbier enthalten, sollen potenziell vorteilhaft sein. Grundsätzlich gilt die Faustregel: Je bitterer das Bier, desto höher der Hopfengehalt.
Auswirkungen der Darmflora
Die Darmflora hat einen erheblichen Einfluss auf das körperliche und mentale Wohlbefinden. Ein Ungleichgewicht der schätzungsweise 100 Billionen Bakterien im Darm kann nicht nur zu Verdauungsbeschwerden, sondern auch zu Beeinträchtigungen der Psyche, der Stimmung und des Immunsystems führen.
Vorsichtiger Genuss empfohlen
Trotz dieser vielversprechenden Erkenntnisse sollte nicht übersehen werden, dass hoher Alkoholkonsum schädlich für die Darmflora ist. Die positive Wirkung des Hopfens zeigte sich nur bei moderater Bieraufnahme. Eine erhöhte Alkoholmenge könnte die negativen Effekte überwiegen und den positiven Einfluss des Hopfens neutralisieren.
Folge uns auf Social Media!