Der Tiroler Landesenergieversorger Tiwag hat überraschend eine Anpassung seiner Strompreise angekündigt. Ab dem 1. Dezember 2024 soll der Arbeitspreis für bestehende Kunden um zwei Cent auf 9,8 Cent pro Kilowattstunde netto reduziert werden. Diese Maßnahme ermöglicht es einem durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh, jährlich 84 Euro zu sparen.
Ursprünglich war die Preissenkung für den Jahresbeginn 2025 geplant. Dank erfolgreicher Konditionen in den Einkaufsverträgen für die benötigten Strommengen im Jahr 2025 hat Tiwag jedoch entschieden, die Senkung vorzuziehen. Diese Ersparnis wird direkt an die Kundinnen und Kunden weitergegeben, teilte das Unternehmen mit.
Rechtliche Auseinandersetzungen
In den vergangenen Jahren sah sich die Tiwag oft mit Kritik konfrontiert, insbesondere wegen der gestiegenen Strom- und Gaspreise. Die Arbeiterkammer, unter der Führung von Präsident Erwin Zangerl, hat über den Verein für Konsumenteninformation (VKI) rechtliche Schritte gegen das Unternehmen eingeleitet. Ein Urteil des Bezirksgerichts Innsbruck entschied zugunsten der Arbeiterkammer, woraufhin die Tiwag ein Entlastungspaket in Höhe von 60 Millionen Euro für Haushalte, Unternehmen und die Landwirtschaft schnürte.
Als Reaktion auf die anhaltende Kritik und zur Verbesserung der Unternehmensausrichtung kündigte Tirols Landeshauptmann und Eigentümervertreter Anton Mattle (ÖVP) eine umfassende Neuaufstellung der Tiwag in personeller, struktureller und kommunikativer Hinsicht an. Die Unternehmenssatzung wurde dahingehend angepasst, dass ein „kostengünstiger Preis“ als öffentliches Interesse verankert wurde.
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