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NEUES SCHULFACH

Dieses Balkanland führt in Schulen Bosnisch als Fremdsprache ein!

SCHULE
(FOTO: iStock)

Die Bosnische Akademische Gesellschaft Sloweniens (BADS) weist darauf hin, dass dies ein großer Schritt zur Integration in die slowenische Gesellschaft und zur Identitätsbewahrung von Bosnien und Herzegowina ist.

BADS gab kürzlich bekannt, dass die bosnische Sprache ab September als Wahlpflichtfach in Form von Zusatzunterricht in slowenischen Grundschulen eingeführt wird.

Der Grund für diesen Schritt sind die derzeit rund 100.000 Bürger bosnischer Herkunft in Slowenien. Bereits eine große Anzahl von in Slowenien lebenden Professoren hat sich für bosnische Sprache und Literatur gemeldet, die bereit sind, an Schulen zu arbeiten und Kinder auf freiwilliger Basis zu unterrichten. Das gesamte Projekt wird von einer Professorin für bosnische Sprache und Literatur geleitet, Mirela Rahic Galijasevic, Koordinatorin der Sektion für bosnische Sprache in BADS.

Ein Problem könnte die Bezahlung des Lehrpersonals sein, den Freiwilligenarbeit ist keine dauerhafte Lösung.

Der Präsident von BADS, Prof. Ph.D. Edvin Dervisevic stellt fest, dass Bosnier in Slowenien (oder slowenische Bosnier) noch nicht wie andere Minderheiten aus dem ehemaligen Jugoslawien organisiert sind. Er weist darauf hin, dass sie den Begriff „Diaspora“ nicht verwenden, weil es kein bosnisches Wort ist, sondern dass sie sich „Bosnier außerhalb von Bosnien“ nennen.

„Im letzten Jahr wurde jedoch das Bewusstsein der Bosnier für den Aufbau einer Gesellschaft, in der die Bürger Verantwortung übernehmen und die Kraft des Miteinanders bei der Lösung persönlicher und sozialer Probleme auf sozialer, wirtschaftlicher, pädagogischer und spiritueller Ebene verstehen, gestärkt und geweckt. Insbesondere übernahm BADS die Aufgabe und Rolle, eine Beziehung zu den politischen Strukturen in Slowenien aufzubauen, um schließlich den Status der bosnischen Minderheit in Slowenien anzuerkennen. Wir führen bereits Gespräche mit bestimmten politischen Parteien über dieses Projekt und bereiten auch einen Gesetzentwurf zur bosnischen Minderheit in Slowenien vor“, fügt er hinzu.

Slowenien wird in Bosnien und Herzegowina oft als ideales Ziel für die Suche nach einem besseren Job genannt, denn die Chancen stehen gut. Wie in ganz Europa besteht auch in Slowenien ein Mangel an Arbeitskräften, insbesondere an qualifizierten und universitär ausgebildeten Mitarbeitern. BADS versucht aus diesem Grund in Slowenien, so viele Bosnier wie möglich dazu zu bringen, sich an Universitäten einzuschreiben und einen Abschluss zu machen.

Als ordentlicher Professor an der Universität Ljubljana lobt Dervisevic das intellektuelle Potenzial der Bosnier außerhalb Bosniens. „Normalerweise interessieren sich unsere Behörden nicht für erfolgreiche Menschen außerhalb von Bosnien und Herzegowina. Deshalb verpflichten wir uns bei BADEU, alles zu tun, um die Voraussetzungen für die Schaffung eines wirklich funktionierenden Rechtsstaates in Bosnien und Herzegowina zu schaffen, in den die Mehrheit der ausgewanderten Bosnier bzw. deren Nachkommen zurückkehren wird, denn Bosnien und Herzegowina hat das Potenzial, ein hochentwickelter europäischer Staat zu werden.“, ergänzt Dervisevic.