Start Politik
DIPLOMATISCHER SKANDAL

„Dodik lügt, die Ikone gehört der Ukraine“

(FOTOS: zVg.)

Der ukrainische Außenminister Dymtro Kuleba veröffentlichte auf Twitter, dass der Staat Ukraine auch weiterhin die Rückgabe der vergoldeten Ikone fordert.

Ende Dezember schenkte das serbische Mitglied und der derzeitige Vorsitzende des dreiköpfigen bosnisch-herzegowinischen Staatspräsidiums, Milorad Dodik dem russischen Außenminister Sergei Wiktorowitsch Lawrow eine vergoldete Ikone. Später stellte sich heraus, dass es dieses Heiligenbild vor Jahren aus der ukrainischen Stadt Lugansk gestohlen wurde. Die bestätige auch ein Stempel auf der Rückseite der Ikone: „UdSSR. Volksbildungsausschuss. Ukrnauka. Regionalkommission von Odessa.“

Laut der ukrainischen Regierung beweise diese Aufschrift eindeutig, dass es sich um ukrainisches Kulturerbe handelt. Aus diesem Grund beschloss Lawrow, die Ikone über die Botschaft von Bosnien und Herzegowina in Moskau zurückzugeben. Die ukrainische Botschaft reagierte und bat das Außenministerium von Bosnien und Herzegowina, die Herkunft der Ikone zu erläutern und öffentlich klarzustellen, dass sie zum gestohlenen kulturellen Erbe der Ukraine gehört.

Dodik gibt Ikone zurück, aber nicht an die Ukraine
Währenddessen befand sich der derzeitige Vorsitzende des bosnisch-herzegowinischen Staatspräsidiums jedoch aufgrund einer Covid-19-Erkrankung im Spital und eine öffentliche Stellungnahme blieb aus. Nun, nachdem er gestern entlassen wurde, nahm der Politiker Stellung. Im Rahmen einer kurzen Pressekonferenz erklärte Milorad Dodik, dass kein Organ des ukrainischen Staats die Ikone zurückgefordert hätte. „Die Medien haben diese Geschichte erfunden.“

Dodik wiederholte außerdem eine frühere Aussage aus seinem Büro. Demnach handle sich um eine „Familienikone“ einer Familie der Republika Srpska. „Ich werde diejenigen anrufen, die mir die Ikone gegeben haben und ich werde sie ihnen öffentlich zurückgeben. Den Rest müssen dann sie erledigen“, erklärte er weiter.

Ukrainischer Außenminister: „Dodik lügt“
„Die ukrainische Ikone verbrannte sogar den zynischen russischen Diplomaten die Hände, die sie ablehnten. Aber Herr Dodik lügt weiter und übertrifft seine alten Freunde. Die Ukraine fordert ferner die Rückgabe der Ikone“, schrieb Dymtro Kuleba auf Twitter.

Ikone derzeit in Sarajevo
„Jetzt wo der erste Schritt unternommen und die Ikone zurück nach Sarajevo gebracht wurde, muss der zweite folgen: die Rückgabe an die Ukraine“, so Wassili Kirilich.

Die ukrainische Botschaft in Bosnien und Herzegowina stellte vor einigen Tagen einen Antrag für Treffen zwischen dem ukrainischen Botschafter für Kroatien und Bosnien und Herzegowina, Wassili Kirilich mit Außenministerin Bisera Turković und mit Generalstaatsanwältin Gordana Tadić. Zuvor hatte die ukrainische Botschaft wiederholt die Rückgabe der Ikone in die Ukraine beantragt.