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Gesetzentwurf

Doppelstaatsbürgerschaft: Österreicher können mit gelockerten Gesetzen Ukrainer werden

(FOTO: iStock/Victoria Kotlyarchuk/Elmar Gubisch)
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In einem mutigen Schritt plant die Ukraine, ihre Türen für Bürger der USA, Kanadas, Japans und der EU zu öffnen. Ein neuer Gesetzentwurf, sieht vor, dass diese Bürger die ukrainische Staatsbürgerschaft auf erleichterte Weise erwerben können. Wolodymyr Selenskyj präsentierte im Jänner 2024 das neue Gesetzt.

Der vorgeschlagene Gesetzentwurf, der derzeit vom Parlament in Kiew geprüft wird, ermöglicht es Bürgern der genannten Länder, die ukrainische Staatsbürgerschaft durch eine einfache Erklärung zu beantragen. In dieser können sie sich als ukrainische Staatsbürger anerkennen. Dies stellt einen erheblichen Wandel im Vergleich zum traditionellen Prozess dar, der normalerweise den Verzicht auf die Staatsbürgerschaft des Heimatlandes erfordert.

Zusätzlich dazu wird eine bestimmte Gruppe von Ausländern, die den Wunsch hegen, ukrainische Staatsbürger zu werden, dazu ermutigt, ihre ausländische Staatsbürgerschaft aufzugeben. Die Initiative zielt darauf ab, die doppelte Staatsbürgerschaft in der Ukraine zu liberalisieren und den Betroffenen politische und bürgerliche Rechte zu gewähren.

Mögliche Konsequenzen

Trotz der offensichtlichen Vorteile dieses Gesetzentwurfs gibt es auch Bedenken. Experten warnen vor möglichen Konsequenzen, die mit dem Erwerb der ukrainischen Staatsbürgerschaft einhergehen könnten. Dazu gehören die Militärdienstpflicht, die Besteuerung und die Notwendigkeit politischer Loyalität gegenüber der Ukraine, zusätzlich zur Loyalität gegenüber dem Heimatland.

Zudem ist eine Doppelstaatsbürgerschaft in Österreich nur in Ausnahmefällen rechtskräftig. Wenn man als Österreicher eine andere Staatsbürgerschaft annimmt, verliert man automatisch den österreichischen Pass.

Während einige die Liberalisierung der doppelten Staatsbürgerschaft begrüßen, bleiben die Warnungen der Experten bestehen.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.