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BENKO

Dornauer’s Entscheidung: „Ich trete nicht zurück, ich trete zur Seite“

FOTO: SPÖ Tirol/Hitthaler/iStock/Jordi Mora Igual
FOTO: SPÖ Tirol/Hitthaler/iStock/Jordi Mora Igual

Georg Dornauer gerät wegen eines Jagdausflugs mit René Benko in eine politische Krise und kündigt an, das Amt des Landeshauptmann-Stellvertreters zu übergeben. Er will sich auf sein Direktmandat zurückziehen, während interne Spannungen bestehen.

Georg Dornauer, der Landesobmann der SPÖ in Tirol, befindet sich derzeit im Zentrum einer politischen Krise. Diese nahm ihren Lauf, als ein gemeinsamer Jagdausflug Dornauers mit dem umstrittenen Milliardär René Benko ans Licht kam. Der wachsende öffentliche Druck veranlasste Dornauer, am vergangenen Mittwoch bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz eine teilweise Änderung seiner politischen Ausrichtung bekanntzugeben: „Ich trete nicht zurück, ich trete zur Seite.“

Übergabe des Amts und interne Herausforderungen

Dornauer überträgt das Amt des Landeshauptmann-Stellvertreters an Philip Wohlgemuth, den Vorsitzenden des Tiroler Gewerkschaftsbundes und bereits im Landtag vertreten. Wohlgemuth soll in naher Zukunft vom Landesparteivorstand zum neuen Landesparteichef ernannt werden. Diese Übergänge sollen bis zum 18. Dezember abgeschlossen sein, an dem Dornauer noch das Budget im Landtag präsentieren wird.

Trotz dieser Ankündigungen bleibt Dornauer im Unklaren über seinen genauen Rückzug aus der Parteiführerschaft. Ein Misstrauensantrag gegen ihn, eingebracht von der gesamten Landtagsopposition, unterstreicht das angespannte politische Klima. Der Antrag wurde umgehend vertagt, entgegen den Erwartungen der Opposition.

Kontroverse um Benko und innerparteiliche Kritik

Dornauer plant, sich auf sein Direktmandat im Landtag zurückzuziehen, gestützt auf seine 10.000 Vorzugsstimmen bei der Wahl 2022. In seiner Rechtfertigung betonte er, dass es auf dem Jagdausflug keinen Gesetzesverstoß gegeben habe und er diese Gelegenheit lediglich zur Begleitung eines Freundes genutzt habe. Er distanzierte sich klar von der Unterstützung wirtschaftlicher Praktiken Benkos, zog seine Entscheidung jedoch vor dem Hintergrund interner Parteilager zurück.

Spannungen sind auch innerhalb des Koalitionspartners ÖVP spürbar. Anton Mattle, der Landeshauptmann und Vorsitzender der Tiroler Volkspartei, hat den Landesparteivorstand einberufen, um die Lage zu bewerten und eine Stellungnahme vorzubereiten.

Dornauer äußerte den Wunsch, eine geschlossene und loyal arbeitende Partei zu hinterlassen. Während er die Erfolge seiner Amtszeit hervorhob, kämpft die SPÖ unter seiner Führung noch mit den Nachwirkungen der jüngsten Turbulenzen.