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GESUNDHEIT

Dr. Ena Rovcanin: „Pflegen wir unsere Zähne!“

(FOTO: zVg.)

Die richtige Mundhygiene ist die wichtigste Vorsorge gegen die Erkrankung und den eventuellen Verlust bleibender Zähne. Glücklicherweise macht die Wissenschaft Fortschritte und sogar schwerer erkrankte Wurzeln lassen sich heute heilen.

So wie man Kindern schon in den ersten Lebensjahren beibringt, regelmäßig ihre Hände zu waschen, sollte man ihnen auch zeigen, wie man seine Mundhöhle bzw. seine Zähne pflegt, um sie möglichst lange gesund zu erhalten. Jeder gezogene Zahn ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern stört auch das Gleichgewicht im Kiefer, sodass eine prothetische Füllung der entstandenen Lücken notwendig wird. Über die Entstehung und die Lösung dieser Probleme sprach KOSMO mit der Zahnärztin Ena Rovčanin.

KOSMO: Wie und in welchem Alter kommt es am häufigsten zur Erkrankung der Zähne?

Dr. Ena Rovcanin: Kaputte Zähne sind meistens eine Folge schlechter Mundhygiene und Ernährung. Dazu gehören auch große Mengen an Zucker, die die idealen Bedingungen für die Entstehung von Karies bieten. Abhängig vom Kariesdefekt an einem Zahn kann es zu Schmerzen und Infektionen der Wurzelspitzen kommen. Karies kann das ganze Leben über entstehen, aber prozentuell gesehen finden wir Karies in den Zähnen und Infektionen in den Wurzeln häufiger bei Erwachsenen als bei Kindern.

KOSMO: In welchen Fällen muss ein Zahn gezogen werden?

Dr. Ena Rovcanin: Es gibt mehrere Gründe, Zähne zu ziehen, aber einer der wichtigsten sind Kariesdefekte, die längere Zeit unbehandelt geblieben sind und die man aufgrund ihrer Größe nicht mit einer Plombe oder einer Wurzelbehandlung sanieren kann (z.B. ein Kariesdefekt unterhalb der Knochenebene). Genauso ist es auch, wenn es um eine große Infektion der Wurzelspitze geht. Zu einer Infektion der Wurzelspitze kommt es durch große Defekte, bei denen Bakterien mit dem Nerv und den Blutgefäßen im Zahn in Kontakt kommen und so in die Wurzelspitzen gelangen und hier Infektionen auslösen.

„Es gibt mehrere Gründe, Zähne zu ziehen, aber einer der wichtigsten sind Kariesdefekte, die längere Zeit unbehandelt geblieben sind und die man aufgrund ihrer Größe nicht mit einer Plombe oder einer Wurzelbehandlung sanieren kann“, so die Ärtztin. (FOTO: zVg.)

KOSMO: Welche Folgen hat es, wenn ein bleibender Zahn gezogen wird, vor allem bei Kindern?

Dr. Ena Rovcanin: Natürlich gibt es Indikationen, bei denen das Ziehen von Zähnen unvermeidlich ist, aber aufgrund der Fortschritte in der Technologie und den Behandlungsmethoden kommt das immer seltener vor. Die Folgen sind bei Kindern besonders gravierend, denn ihre Kiefer sind noch in der Entwicklung und es besteht die Möglichkeit, mit dem Ziehen eines Zahns das Gleichgewicht zu stören. Darum müssen oft Prothesen getragen werden, um den richtigen Biss wiederherzustellen. Ein Verlust der bleibenden Zähne, vor allem im hinteren Teil des Kiefers, kann bei Erwachsenen zu einer Schädigung der anderen Zähne und zu einer falschen Druckverteilung beim Kauen führen und das wiederum kann Probleme mit dem Kiefergelenk verursachen.

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