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WIEN-FLORIDSDORF

„Drecks-Serbe“: prügelnder Sittenwächter ist erst 15 Jahre alt (VIDEO)

Sittenwaechter_Wien_verhaftet_15_Jahre
(FOTOS: Screenshot, iStockphoto)

Letzte Woche machte ein Video die Runde, in welchem zu sehen ist, wie ein Teenager in Floridsdorf geschlagen und als „Drecks-Serbe“ (KOSMO berichtete) bezeichnet wurde. Nun wurde ein Verdächtiger verhaftet.

Wie „Heute“ berichtet, laufen bereits seit Anfang des Jahres Ermittlungen gegen Islam-Sittenwächter. Einige der vermeintlichen Übeltäter sitzen bereits in Untersuchungshaft.

Schläge wegen Flirt
Für großes Aufsehen sorgte ein Video, in welchem ein Junge serbischer Abstammung wüst beschimpft und geschlagen wurde. Weil er mit einer Tschetschenin geflirtet hat, wurde ein Bub von der selbsternannten Islam-Sittenwache bestraft.

„Du Drecks-Serbe denkst, du kannst mit Tschetscheninnen schreiben“, wirft ihm sein Peiniger vor und verpasst ihm daraufhin eine Watsche. Schlussendlich zwingt er ihn sich hinzuknien, sich selbst zu beleidigen und zu entschuldigen. Der Sittenwächter droht ihm zudem mit einer Vergewaltigung.

Verdächtiger erst 15
Wenige nach der Veröffentlichung des Videos wurden die Ermittlungen intensiviert und der vermeintliche Prügler ausgeforscht. Er soll erst 15 Jahre alt sein. Laut „Heute“ rückte die Wega am Freitag aus, um den mutmaßlichen Täter I.C. in der Wohnung seiner Eltern in Wien-Leopoldstadt festzunehmen.

Die Beamten sollen die Eingangstür aufgebrochen haben, in der Wohnung selbst jedoch nur den Vater des Verdächtigen angetroffen haben. Wenig später kam der 15-Jährige nichts ahnend nach Hause und wurde sofort festgenommen. I.C. sei bereits polizeilich bekannt, da gegen ihn auch ein Haftbefehl wegen Raubes vorliege.

Sittenwächter organisieren sich online
Der 15-Jährige gestand, den Teenager geschlagen und beleidigt zu haben. Als Grund gab er an, dass sich der Wiener mit dem tschetschenischen Mädchen zum Lernen verabredet hatte. Der mutmaßliche Täter hatte jedoch Komplizen, deren Identität er der Polizei nicht verraten wollte.

Gleichzeitig konnten die Ermittler nähere Einblicke in die Sittenwächter-Szene gewinnen. Es deutet alles darauf hin, dass sie sich auf diversen Online-Plattformen organisieren.