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Früherkennung

Durchbruch: Bluttest erkennt Alzheimer 15 Jahre vor Erkrankung

(FOTO: iStock/LightFieldStudios)
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Ein bedeutender Schritt in der Demenzforschung wurde von Wissenschaftlern der University of Warwick und der Fudan University in Shanghai erzielt. Sie haben Protein-Biomarker im Blut identifiziert, die Jahre vor den ersten klinischen Symptomen auf eine mögliche Demenzerkrankung hinweisen können. Diese Entdeckung könnte nicht nur die Diagnostik, sondern auch die Behandlung von Demenz grundlegend verändern und setzt neue Maßstäbe in der medizinischen Forschung.

Die bahnbrechende Studie, die 2006 ins Leben gerufen wurde, ist die bisher umfangreichste ihrer Art. Sie umfasste über 52.645 gesunde Teilnehmer, die im Laufe der Jahre Blutproben abgaben. Bis zum März 2023 entwickelten 1.417 dieser Teilnehmer eine Demenzerkrankung. Auffällig dabei: In den bis zu 15 Jahre zuvor entnommenen Blutproben dieser Personen konnten die Forscher elf spezifische Protein-Biomarker identifizieren.

Entwicklung neuer Demenz-Medikamente

Die Wissenschaftler kombinierten diese Biomarker mit weiteren Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht, Bildungsniveau und genetischer Veranlagung. Das Ergebnis war eine beeindruckende Vorhersagegenauigkeit von über 90 Prozent. Damit könnte diese Methode zur Früherkennung von Demenz beitragen und die Entwicklung von spezifischen Medikamenten gegen die Krankheit vorantreiben.

Professor Jianfeng Feng, Hauptautor der Studie und Forscher an der Universität Warwick, betont das enorme Potenzial dieser Entdeckung: „Die identifizierten Proteine könnten die Basis für die Entwicklung zukünftiger Demenz-Medikamente sein, die gezielt mit diesen Proteinen interagieren.“ Professor Wei Cheng, Mitautor der Studie, spricht von einem „offensichtlichen Durchbruch“ im Vergleich zu bisherigen Methoden.

Herausforderungen durch steigende Lebenserwartung

Demenz ist eine der größten Herausforderungen im Gesundheitswesen. Mit steigender Lebenserwartung nimmt auch die Zahl der Demenzpatienten zu. Frühe Diagnosemethoden sind daher von entscheidender Bedeutung, um den Betroffenen eine bestmögliche Behandlung und Lebensqualität zu ermöglichen. Die neue Studie ist ein Meilenstein in der Demenzforschung und könnte den Weg für eine effektivere Diagnose und Behandlung dieser Krankheit ebnen.

Die Forschungsergebnisse sind ein Hoffnungsschimmer im Kampf gegen Demenz. Sie zeigen, dass wir unseren Verstand und unsere Kreativität nutzen können, um Lösungen für die komplexesten Gesundheitsprobleme unserer Zeit zu finden. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entdeckung in der Praxis umsetzen lässt, doch die Zukunft der Demenzforschung sieht dank dieses Durchbruchs heller aus als je zuvor.