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EU-AUSSENGRENZEN

Einsatz in Bosnien: Österreichische Städte unterstützen Bihać

(FOTO: SOS Balkanroute Facebook)

Die NGO SOS-Balkanroute initiierte eine Aktion, bei welcher die menschenunwürdigen Zustände an den EU-Außengrenzen verbessert werden sollen. Die Vertreter österreichischen Städte Traiskirchen und Graz führten Gespräche mit dem Bürgermeister von Bihać Šuhret Fazlić und sagten ihre Unterstützung zu.

Weiters soll eine humanitäre Städtepartnerschaft abgeschlossen werden, bei welcher sich noch mehr Gemeinden aus Österreich beteiligen sollen. „Bihać ist nach dem Brand des Camps Lipa letztes Jahr allen in Europa ein Begriff geworden. Auch uns in Österreich ist klar geworden, dass wir hier ein Moria vor der Haustüre haben, welches von sogenannten Balkanroutenschließern bewusst produziert wurde“, so Andreas Babler, Bürgermeister von Traiskirchen. Er beklagte, dass die Bundesregierung nicht genug aushilft in der Region. Außerdem wisse man nicht, „wo die eine Millionen Euro Soforthilfe der österreichischen Regierung aus dem Dezember 2020 gelandet sein soll“. Die Stadt Bihać hätte keinen Cent von dem Geld erhalten.

Rettungsfahrzeug geschenkt
Babler ging schließlich auf die katastrophale medizinische Versorgung in der Region ein: „Die Stadt hat für 56.000 Einwohner:innen gerade mal einen einzigen Rettungswagen. Gleichzeitig kommen viele Leute geschlagen und verletzt von der kroatischen Grenzpolizei, wovon es ja mittlerweile unzählige Berichte und auch konkrete Videobeweise gibt. Das kann es doch nicht sein“. Es sei eine Schande, dass die Menschen an den Außengrenzen durch illegale Pushbacks von Seiten Kroatiens immer wieder aus der EU heraus gedrängt werden. Auch Petar Rosandić, Obmann von SOS Balkanroute, ist mit der Hilfeleistung des österreichischen Staates vor Ort nicht zufrieden und nannte sie eine „Farce“. Als Abhilfe wurde der bosnischen Stadt ein Samariterbund -Rettungsfahrzeug geschenkt, welches „leben retten wird“.

Wir dürfen weder die Menschen, noch die bosnische Gesellschaft mit dieser Situation alleine lassen“, sagte Horst Alic, Gemeinderat der KPÖ. Man würde nun schauen, wie die Stadt Graz die verzweifelten Menschen unterstützen könne. Wegschauen dürfe man auf keinen Fall. „Wir leben ja gerade einmal 3 1/2 Autostunden von dieser humanitären Katastrophe entfernt „, so Alic. Nächstes Mal soll sich auch u.a. Innsbruck an den humanitären Aktionen beteiligen.