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MEGA-ERFOLG

Erste Antirassismus.Messe: „Österreich braucht institutionellen Antirassismus“

ANTIRASSISMUS
(FOTO: Milagros Martinez-Flener)

„Erfahrungen benennen – Einander befreien“, das war das Motto der 1. Österreichischen Antirassismus.Messe mit 22 Ausstellern und 679 BesucherInnen am 14. März 2024 von 11 bis 18 Uhr.

Am 15. März 2024 fand am Campus der CEU, Central European University in Wien Favoriten die 1. Österreichische Antirassismus.Messe statt. 22 Aussteller aus öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen nahmen daran teil. 77 GymnasiastInnen nutzten diese Gelegenheit, um mehrere Antirassismusworkshops vom Verein Disrupt am Campus der CEU zu besuchen. 679 Menschen verfolgten von 11 bis 18 Uhr die zehn Programmpunkte zu den Themen Bildung, Kultur, Medien und Politik, die die OrganisatorInnen geplant haben.

Eröffnet wurde die Messe von Carsten Schneider, Prorektor für Außenbeziehungen und Professor für Politikwissenschaft an der Central European University. In seiner Rede betonte er die Wichtigkeit von „Bildung als Mittel gegen Extremismen in einer Zeit, in der extremistische Narrative auf dem Vormarsch sind“.

Eröffnungsreden von Aktivistinnen und Verwaltung

Melanie Kandlbauer, Antirassismus Trainerin hob in ihrer Rede über die Rolle der Bildung in der Antirassismus Praxis hervor. Sie sprach über Österreichs Schulbücher, die seit Jahren das „Denken, Fühlen und Handeln“ prägen und dass „niemand von uns gefeit ist, rassistische Denkmuster im Kopf zu haben“. Sie plädierte für „ein gemeinsames Verlernen der rassistischen Bilder, die uns tagtäglich durch unsere Sozialisation prägen“.

Ümmü Selime Türe, stellvertretende Leiterin der Dokumentations- und Beratungsstelle

Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus, die heuer 10-jähriges Jubiläum feiert, erzählte über die Entstehungsgeschichte der Organisation, eingebettet in die Novellierung des Islamgesetzes im Jahr 2015, die „den muslimischen Gemeinden bereits existierende Rechte im Gegensatz zu anderen Religionsgemeinden in Österreich, beschnitten hat“. Sie befürwortete nach Kübra Gümüsay das „Organisieren der Liebe, um gegen Hass zu kämpfen“.

Den Abschluss der Eröffnungsreden machte Theodora Manolakos, Abteilungsleiterin von Stadt Wien – Integration und Diversität (MA 17). Sie betonte die Verantwortung der Stadtverwaltung, für eine klare Haltung gegenüber Rassismus und Menschenverachtung Ihrer MitarbeiterInnen. Dafür braucht es laut Manolakos „in der Verwaltung geschultes Personal mit der Fähigkeit zur Selbstreflexion“.

Termine für 2025

Nach den Eröffnungsreden war es Zeit, andere AkteurInnen der Zivilgesellschaft zu Wort kommen zu lassen. Talks, Podiumsgespräche, Projektpräsentationen und Netzwerke fanden den ganzen Tag statt. Die Wiener Ärztin und SPÖ Gemeinderätin Mireille Ngosso schloss die Messe mit einer Rede über „den Antirassismus Kampf, den wir nur gemeinsam erfolgreich führen können“. simon INOU, Initiator der Österreichweiten Antirassismus.Messe und Antirassismus.Tage bedankte sich bei allen, die es ermöglicht haben, dass so eine Veranstaltung stattfindet, wünschte sich mehr „institutionellen Antirassismus für Österreich“ und kündigte die Termine für 2025 an. Die Antirassismus.Tage finden von 14 bis 23. März statt.

In den Bundesländern

Heute seit 9 Uhr im Grazer Gemeinderat findet die Veranstaltung “Rassismus – Quo Vadis” der Antidiskriminierungsstelle Steiermark statt. In Salzburg wird am 21. März der Film „Edelweiss – Ein kritischer Liebesbrief an Österreich“ im Medienhaus Kapitelsaal gezeigt. Am selben Tag wird das Papiertheater „Schwarz auf Blau – Innsbrucker Alltagsgeschichten“ im Kunstraum Innsbruck aufgeführt. In Wien hält die Opernsängerin Katia Ledoux am 22. März in der Buchhandlung AFRIEUROTEXT einen Vortrag zum Thema „Schwarze Repräsentation in der Operngeschichte. Alle Veranstaltungen sind auf www.antirassismustage.at abrufbar.