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Pflegenotstand

Erstes Bundesland bildet Pflegekräfte aus Kroatien und Serbien aus

(FOTO: iStock/PIKSEL)
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Das Burgenland hat die Zeichen der Zeit erkannt und reagiert auf den steigenden Bedarf an Pflegekräften mit einer innovativen Initiative. In einer internationalen Zusammenarbeit mit Partnern aus Kroatien und Serbien werden aktuell über 50 neue Betreuungskräfte ausgebildet. Dieses Projekt ist das Ergebnis einer engen Kooperation zwischen dem Land Burgenland, dem Berufsförderungsinstitut (BFI) und der Gewerkschaft „vida“.

Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) erklärte in einem Pressegespräch, dass die Entscheidung, im Ausland nach geeignetem Personal zu suchen, auf den zunehmenden Mangel an Betreuungskräften in Österreich zurückzuführen sei. Es gäbe immer mehr ältere Menschen, die Betreuung und Pflege bräuchten, aber immer weniger junge Menschen, die den Pflegeberuf ausüben wollen, so Schneemann. Daher brauche es neue Ansätze.

Die Ausbildung der neuen Pflegekräfte ist ein wichtiger Baustein des burgenländischen Pflegeplans. Neben der Anstellung pflegender Angehöriger und den neuen Pflegestützpunkten bildet dieses Projekt eine weitere Säule zur Bekämpfung des Pflegenotstands.

Umfassende Ausbildung

Die verantwortlichen Partner, darunter die Gewerkschaft „vida“ Burgenland, legen großen Wert auf eine umfassende Ausbildung. Vorgesehen sind jeweils 200 Unterrichtseinheiten in Theorie und Praxis. Das BFI Burgenland wurde mit der Projektleitung sowie der Konzeption und Durchführung der Ausbildung beauftragt und arbeitet eng mit den Sozialen Diensten Burgenland zusammen.

Die ersten 16 Pflegekräfte haben die Basisausbildung bereits abgeschlossen und sind bereit, ihre neuen Aufgaben anzutreten. Die restlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden voraussichtlich bis Mitte März ihre Ausbildung beenden. Die ersten 100 Unterrichtseinheiten finden in ihrem Heimatland statt, unterstützt durch einen Dolmetscher und ergänzt durch einen Online-Deutschkurs.

Jürgen Grandits, Geschäftsführer des BFI, kennt die Herausforderungen der Pflege aus eigener Erfahrung. „Seine Mutter benötige Pflege und durch die Betreuung zu Hause sei die Lebensqualität aller Beteiligten gestiegen“, so Grandits. Seine persönliche Geschichte unterstreicht die Bedeutung und den Wert der Pflege und macht deutlich, wie wichtig es ist, ausreichend qualifiziertes Personal zur Verfügung zu haben.

Mit diesem Projekt geht das Burgenland neue Wege in der Pflege. Es ist ein ermutigendes Beispiel dafür, wie durch internationale Zusammenarbeit und innovative Ansätze die Herausforderungen des Pflegenotstands bewältigt werden können.