Der Mangel an Pflegekräften und Ärzten in den Landes-, Gemeinde- und Bezirkskliniken hat alarmierende Ausmaße angenommen. Die Gewerkschaften fordern nun eine Steuerbefreiung ab der 32. Wochenstunde und eine Reduzierung der Arbeitszeit von 40 auf zunächst 37,5 Stunden pro Woche.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: „Bundesweit fehlen in den Landes-, Gemeinde- und Bezirkskliniken insgesamt 3.369 Pflegekräfte, was einem Anstieg um 19,2 Prozent im Vergleich zum Mai dieses Jahres entspricht. Bei den Ärztinnen und Ärzten sind aktuell 986 Stellen unbesetzt“, so Reinhard Waldhör von der GÖD. Die Gewerkschaften sind alarmiert und planen weitere Protestmaßnahmen.
Ausbrennen im Gesundheitswesen
Die Zahlen werden immer dramatischer, und der Herbst und Winter stehen ja erst bevor. Immer mehr Beschäftigte kehren dem Gesundheitswesen den Rücken, mehr als an Nachwuchs dazukommt. Dem Ausbrennen im Gesundheitswesen muss daher klar Stopp gesagt werden“, warnt Edgar Martin von der younion. Er kündigt an: „Man frage in den nächsten Tagen die Bereitschaft zu gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen ab. Das nächste Mal stehen wir hier nicht allein.“
Brief an Rauch
Nicht nur die Gewerkschaften, auch die Arbeiterkammer und die Gewerkschaft der Privatangestellten setzen sich für die Beschäftigten im Gesundheitswesen ein. In einem offenen Brief fordern sie Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) auf, eine Novelle des Gesundheitsberuferegisters zu erarbeiten, um medizinische Assistenzberufe wie etwa Ordinationsassistent:innen aufzunehmen.
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Die Konsequenzen des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen sind gravierend. Ohne Änderungen sind weitere Proteste zu erwarten, wie Martin verdeutlicht: „Das nächste Mal stehen wir hier nicht allein.“ Der offene Brief an Gesundheitsminister Johannes Rauch unterstreicht die Dringlichkeit einer Überarbeitung des Gesundheitsberuferegisters.
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