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ENERGIEKRISE

Erstes EU-Land führt Strafen für „zu hohe“ Raumtemperatur ein

(FOTO: iStockphoto/Panuwat Dangsungnoen)
(FOTO: iStockphoto/Panuwat Dangsungnoen)

Um die Energieversorgung für die Industrie zu sichern, plant die italienische Regierung in Rom, den täglichen Heizzeitraum zu verkürzen und die zulässige Raumtemperatur für öffentliche und private Innenräume auf höchstens 19 Grad zu beschränken. Die Maßnahmen sehen unangekündigte, stichprobenartige Kontrollen und hohe Strafen für die Nichteinhaltung der neuen Regeln vor.

Derzeit steht fest, dass die italienischen Haushalte täglich um eine Stunde weniger beheizt werden. Darüber hinaus wird der Beginn der Heizperiode um 15 Tage nach hinten verlegt. Das bedeutet schlichtweg, dass die Heizung – unabhängig von Außentemperaturen – erst ab 1. November eingeschaltet werden kann!

Am genauen Wortlaut der Verordnung, die der Europäischen Kommission bis 15. Oktober vorgelegt werden soll, wird noch gefeilt. Einige Bestimmungen der Verordnung sind jedoch bereits in die Öffentlichkeit durchgesickert. In öffentlichen Gebäuden und Privathaushalten sind die Heizkörper so einzustellen, dass die Raumtemperatur mindestens um ein Grad reduziert wird. In jedem Fall darf die Raumtemperatur 19 Grad nicht übersteigen, berichtet “Südtirol News”.

Bei Nichteinhaltung der Maßnahmen drohen hohe Geldstrafen. Obwohl es keine offiziellen Angaben über die Strafhöhe gibt, wird auf Grund des bestehenden Gesetzes über die effiziente Energienutzung aus 2001 davon ausgegangen, dass diese zwischen 516 und 2582 Euro liegen könnte. Sollte die italienische Regierung auch die EU-Normen über Energieeffizienz von Gebäuden durch Verordnung übernehmen, könnten Geldstrafen zwischen 500 und 3000 Euro möglich sein.

Wer die stichprobenartigen Kontrollen der Raumtemperatur in Privathaushalten durchführen soll, steht noch nicht fest.