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PRO & CONTRA

Erweiterung des Arbeitsmarktes: Kroaten, bitte warten?

Österreich Kroatien Arbeitsmarkt
(FOTOS: Wikimedia Commons, zVg.)

Die Österreichische Bundesregierung soll in den nächsten Monaten die Entscheidung treffen, ob sie den Arbeitsmarkt für kroatische Staatsbürger gleich oder erst in zwei Jahren öffnen möchte.

Bis Ende Juni muss die Regierung einen Antrag in Brüssel einbringen, falls sie die letzte Übergangsfrist zur Einschränkung der Arbeitnehmerfreizügigkeit in Anspruch nehmen will. Der größte Teil der EU-Länder hält seinen Arbeitsmarkt für Kroaten seit Jahren offen, darunter auch Deutschland. Auch die Möglichkeit eines demonstrativen Bekenntnisses Österreichs zur europäischen Solidarität spricht dafür, die Beschränkung gegenüber Kroatien jetzt auslaufen zu lassen.

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Weiters begünstigt die aktuelle wirtschaftliche Lage Österreichs eine Erweiterung des Arbeitsmarktes: bei einem Wirtschaftswachstum von 3% (laut WIFO) in diesem Jahr und bei guten Aussichten auf mehr als 2% Wachstum im Jahr 2019, wäre eine zusätzliche Ausdehnung der Arbeitskräftepotentials „verkraftbar“ und würde zu keinem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen. Dennoch gibt es Gründe, die eine weitere Verzögerung um zwei Jahre befürworten.

Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ), sowie Wirtschaftskammer-Chef Christopf Leitl wollen die maximal erlaubte Frist von sieben Jahren ausschöpfen. Denn der Abbau der immer noch hohen Arbeitslosigkeit in- und ausländischer Staatsbürger des österreichischen AMS habe Priorität: mehr als 400.000 Menschen suchen derzeit in Österrecih nach einer Arbeit. Gleichzeitig ist die Situation auf dem kroatischen Arbeitsmarkt prekär.

Kroatien weist eine Arbeitslosenquote von 10,4% auf. Diese ist doppelt so hoch wie Österreich (5,4%) und auch deutlich über dem EU-Durchschnitt. Die schlechte Arbeitssituation in Kroatien, sowie die geographische und kulturelle Nähe führen zu einem deutlichen Anstieg des Arbeitskräfteangebots von Kroaten in Österreich. Zurzeit gibt es ca. 4.800 arbeitslose Menschen aus Kroatien in Österreich. Mit der Öffnung des Arbeitsmarktes könnten es bis zu 10.000 werden.