In der Nacht zum 26. Oktober werden die Uhren in Österreich und allen anderen EU-Mitgliedstaaten wieder um eine Stunde zurückgestellt. Die Sommerzeit endet um 3.00 Uhr und weicht der Normalzeit, die im allgemeinen Sprachgebrauch häufig als Winterzeit bezeichnet wird. Obwohl das Europäische Parlament bereits 2019 für die Abschaffung der halbjährlichen Zeitumstellung votierte, steht die praktische Umsetzung dieses Beschlusses nach wie vor aus. Ein Ende dieser Praxis ist derzeit nicht in Sicht.
Die Debatte über die Abschaffung der Zeitumstellung zieht sich in der Europäischen Union seit Jahren hin. Trotz des klaren Parlamentsvotums von 2019 konnte unter den Mitgliedstaaten bislang kein Konsens darüber erzielt werden, ob künftig permanent die Sommer- oder die Winterzeit gelten soll. Während Länder wie Finnland und Polen auf eine einheitliche europäische Lösung drängen, nehmen andere Mitgliedstaaten eine abwartende Haltung ein. Die Zeitumstellung bleibt somit vorerst fester Bestandteil des europäischen Alltags, ungeachtet des erkennbaren politischen Willens zu ihrer Abschaffung.
Europäische Vorreiter
Im Gegensatz zur EU haben mehrere europäische Staaten die Zeitumstellung bereits hinter sich gelassen. Island verzichtet seit Jahrzehnten auf den halbjährlichen Wechsel. Trotz seiner geografisch nördlichen Position hält das Land ganzjährig an derselben Standardzeit fest. Der Hauptgrund liegt in den ohnehin extremen jahreszeitlichen Schwankungen des Tageslichts, die den potenziellen Nutzen einer Zeitumstellung weitgehend neutralisieren würden.
Belarus (Weißrussland) beendete die halbjährliche Praxis 2011 und führte dauerhaft die Sommerzeit ein. Die Regierung in Minsk begründete diese Entscheidung mit gesundheitlichen und organisatorischen Vorteilen für die Bevölkerung. Russland folgte 2014 mit einer umfassenden Reform, die das Land auf die permanente Standardzeit umstellte – ein logistisch komplexes Unterfangen angesichts der elf russischen Zeitzonen.
Weitere Beispiele
Die Maßnahme stieß bei vielen Bürgern auf positive Resonanz. Auch die Türkei hat seit 2016 die Zeitumstellung abgeschafft und verbleibt ganzjährig bei der Sommerzeit. Die türkische Regierung verfolgte damit das Ziel, Energie zu sparen und den Tagesrhythmus besser an die längeren Sonnenstunden anzupassen.
Die drei Kaukasus-Staaten haben den Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit ebenfalls vor einigen Jahren beendet. Ihre Argumentation ähnelt der anderer Länder: Der tatsächliche Nutzen der Zeitumstellung sei minimal, während die Eingriffe in den Biorhythmus für viele Menschen belastend wirkten.
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