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Facebooks Dating-Pläne: Neue Funktion sorgt für frische Liebe?

FOTO: StockSnap (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

Neue Funktionen für die Löschung persönlicher Daten kündigte Facebook-Kopf Mark Zuckerberg bei der Entwicklerkonferenz F8 am ersten und zweiten Mai in San José (Kalifornien) an.

Hiermit reagiert das Unternehmen auf den Datenskandal, der Millionen von Nutzern weltweit in Aufruhr versetzte. Für zusätzliche Ablenkung und positive Aufmerksamkeit sorgt Facebook aber ebenfalls. Zuckerberg nämlich enthüllte Pläne des sozialen Netzwerks, künftig auch als Dating-Plattform zu fungieren.

Was die neue Dating-Funktion bieten soll

Die Entwicklung eines Dating-Service ist in jeder Hinsicht sinnvoll und könnte Facebook die Sympathie seiner Nutzer langfristig sichern. Immerhin berichtet oesterreich.orf.at, dass sich die Anzahl der Single-Haushalte in Österreich seit 1986 verdoppelt hat. Alleinstehende, die die große Liebe noch nicht gefunden haben, gibt es also in Hülle und Fülle. Sie hatten bisher nur eingeschränkte Möglichkeiten, bei Facebook nach einem Partner zu suchen. Und auch wenn es verschiedene Gruppen gibt. Verlaufen hier geknüpfte Kontakte nicht selten im Sande. Die einzige Alternative zum Flirt in der realen Welt sind Single-Portale. Sie aber werden den Bedürfnissen vieler Alleinstehender nicht gerecht, kosten mitunter sehr viel Geld und verderben die Lust aufs Daten mit einer Vielzahl langweiliger Profilsprüche. Hier entwickelt sich die Suche nach einem Partner häufig einer langwierigen Angelegenheit ohne Erfolgsgarantie.

Partnervorschläge will Facebook an die Teilnahme bei Veranstaltungen knüpfen. (Quelle: StockSnap(CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Facebooks Dating-Funktion, derzeit unter dem Namen „Dating Home“ geführt, soll die Vorzüge des Social Networking mit den Aspekten der Partnersuche verbinden. Anders als beispielsweise die Flirt-Anwendung Tinder jedoch nimmt Facebook bewusst Abstand von der Vermittlung kurzfristiger Abenteuer ohne Zukunftsperspektive. Auf der F8 Konferenz berichtete Mark Zuckerberg vor allem von Paaren, die sich bei Facebook gefunden haben und bis heute glücklich miteinander sind. Die Perspektive einer erfüllenden und langfristigen Partnerschaft soll bei Dating Home im Mittelpunkt stehen.

Damit das klappt, legt der Nutzer vor dem Start ins soziale Datingleben ein Extra-Profil an, das für bestimmte Personen nicht sichtbar ist. Die Einschränkung der Sichtbarkeit hat einige Vorteile, denn so verhindern Nutzer, dass ihre bisherigen Facebook-Freunde von den Dating-Bemühungen erfahren. So erfolgt direkt auch eine sinnvolle Vorsortierung, denn es kommt nur äußerst selten vor, dass sich der Traumpartner bereits seit Monaten in der eigenen Freundesliste tummelt. Einander sehen kann sich nur, wer den Service nutzt und über ähnliche Interessen verfügt. Auch eine gewisse Wohnortnähe will Facebook hier einbeziehen, um die Werthaltigkeit der Vorschläge zu erhöhen.

Ein weiterer Aspekt, der Facebooks Dating Funktion von anderen Portalen unterscheiden soll, ist die Bindung an lokale Veranstaltungen. Findet in der eigenen Stadt ein Konzert oder auch ein anderes Event statt, können Singles ihre Teilnahme bestätigen. Facebook sucht dann nach Personen, die die gleiche Veranstaltung besuchen wollen und ermöglicht eine Kontaktaufnahme per Extra-Chat. Singles steht dann die Option, sich an besagtem Tag bei dem Event zu treffen, was die Anbahnung eines Dates unter vier Augen zunächst überflüssig macht. Das hat durchaus seinen Reiz, denn viele Singles sind es leid, auf Dates zu gehen, bei denen sie sich dem anderen gegenüber dazu verpflichtet fühlen, für eine gewisse Zeit anwesend zu sein.

Keine gesonderte App geplant

Wer „Dating Home“ nutzen möchte, wird sich in der Zukunft per Mobil-App hierfür anmelden können. Wann das genau sein wird, steht jedoch noch in den Sternen. Eine zusätzliche Anwendung herunterladen müssen sich Interessierte nicht.

Potenzielle Partner lernen sich bei Dating Home zunächst nur mit Vornamen kennen. (Quelle: StockSnap (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Laut Berichten wird es eine kleine Schaltfläche geben, die sich aktivieren lässt und dann zur Erstellung des Dating-Profils führt. Hier können dann gewisse Präferenzen und Daten angegeben werden, die die Partnervorschläge effektiver gestalten sollen. Anders als beim klassischen Facebook-Profil, wird das Dating Profil außerdem nur unter dem Vornamen des Nutzers geführt.

Durchaus zukunftsfähig

Statistischen Angaben zufolge nutzten im Januar 2017 rund 3,7 Millionen Österreicher das soziale Netzwerk Facebook. Bei einer Gesamtzahl von rund 8,7 Millionen Einwohnern ergibt sich hieraus immerhin ein Anteil von 42,5 Prozent. Mehr als zwei Drittel der österreichischen Bevölkerung also sind im Netz aktiv. Wer nun noch weiter denkt und die Werte von Statistik Austria für das Jahr 2017 hinzunimmt, wird erkennen, dass Dating per Facebook tatsächlich chancenreich sein könnte. Immerhin machten Einpersonenhaushalte rund 37 Prozent aller Privathaushalte in Österreich aus.

Zahllose Singles aus Österreich suchen im Web nach der großen Liebe. (Quelle: RachelScottYoga (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Lediglich in Sachen Datenschutz wird erste Besorgnis im Hinblick auf die neue Funktion laut. Schließlich zeigen auch Listen, wie viele Daten das soziale Netzwerk speichert und der Datenskandal rund um Facebook sorgte für eine wahre Welle an Abmeldungen. Diesem Thema widmete sich Mark Zuckerberg bei der F8 Konferenz ebenfalls. Zusätzlich zu den von ihm genannten Verbesserungen des Datenschutzes soll die neue Funktion unter strengen datenschutzrechtlichen Vorgaben entwickelt werden. Welche Angaben und Informationen Facebook jedoch konkret nutzen will, um Menschen einander vorzuschlagen, bleibt jedoch offen.

Fakt ist, dass Facebook als größtes soziales Netzwerk weltweit über eine Community verfügt, die die Ausmaße gewöhnlicher Singlebörsen bei Weitem übersteigt. Die Anbindung eines Dating-Services könnte auch für Österreicher daher sinnvoll sein, wenn sich der richtige Partner weder im Alltag noch bei alternativen Börsen hat finden lassen. Wie erfolgreich die Partnersuche bei Facebook am Schluss ausfallen wird, muss jedoch die Zeit zeigen.