Eine Zahnbehandlung in Österreich? Das kann schon mal Geduld erfordern. Doch nicht etwa, weil die Zähne nicht mitspielen, sondern weil das Gesundheitssystem schwächelt. Nun schlagen die Zahnärzte Alarm: Ein vehementer Mangel an Fachkräften könnte bald für ernste Probleme sorgen.

Der Zahnärztliche Interessenverband (ZIV) ließ diese Woche mit einer beklemmenden Nachricht aufhorchen: Bereits in fünf Jahren könnten 40 Prozent der Kassenzahnärzte ihren Ruhestand antreten – ohne dass genügend Nachwuchs in Sicht ist. Zehn Prozent der Stellen bleiben heute schon leer. Ein schleichender Prozess, der nun gefährlich an Fahrt aufnimmt.
Wirtschaftliche Zwänge schrecken Nachwuchs ab
Der Berufsstand sieht sich wachsenden wirtschaftlichen Nöten gegenüber. Kassenzahnärzte wirtschaften mit einem Defizit von 80 Prozent bei den Standardleistungen. Eine Tatsache, die kaum Anreize für junge Zahnmediziner bietet, in das Kassensystem einzusteigen. Zusätzlich macht die Krankenkassenreform ihnen das Leben schwer: Geplante Veränderungen, wie das Aus für Amalgamfüllungen ab 2025, belasten das System zusätzlich und bedrohen die Versorgung insbesondere einkommensschwacherer Bevölkerungsschichten.
Politische Reaktion lässt auf sich warten
Die Interessensvertreter der Zahnärzte zeigen sich enttäuscht von der Politik. Brauchbare Lösungen? Fehlanzeige. Verhandlungen mit der Krankenkasse? Blockiert. Ihre Forderung: Respekt für ihre Arbeit und direkte, konstruktive Gespräche mit Politik und Sozialversicherungsträgern. Nur so ließe sich auch zukünftig eine hochwertige zahnmedizinische Versorgung sichern.
Informationskampagne als Weckruf
Um den Worten Nachdruck zu verleihen, wird der ZIV eine Aufklärungskampagne starten, die am 9. April auf einer Pressekonferenz ihren Anfang nehmen soll. Das Ziel: Die Öffentlichkeit sensibilisieren und die Dringlichkeit der Lage unterstreichen. Denn nur wer informiert ist, kann auch handeln und die Zukunft der zahnärztlichen Versorgung in Österreich sichern.

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