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MEIN LEBEN AUF DER MILAK

Fallschirmspringen als Stressbewältigung

"Ein Wahnsinn! Gleich nochmals springen!“, zeigte sich der 19-jährige Wiener Fähnrich Aldin M. (rechts) begeistert. (FOTO: zVg.)

Nachdem in der letzten Ausgabe erste Einblicke in die Truppenoffiziersausbildung auf der ­Militärakademie in Wiener Neustadt gegeben wurden, wird es im zweiten Teil um den Umgang der Fähnriche mit psychisch und physisch herausfordernden Situationen gehen.

Erzielt wird die notwendige Stresssituation durch einen Fallschirmsprung, dem viele Fähnriche mit Spannung und Vorfreude, aber auch einer gehörigen Dosis Respekt entgegenfiebern.

Stressbewältigung als Voraussetzung
Das Bewältigen von dieser Stressfaktoren steht im Zentrum des Moduls „Grundlagen des persönlichen Managements” des Fachhochschul-Bachelorstudiengang Militärische Führung. Die mentale Stärke ist Grundvoraussetzung für militärische Führungskräfte, damit Führungsaufgaben in belastenden Situationen überhaupt bewätigt werden können. Durch das systematische Erreichen von persönlichen, psychischen sowie physischen Grenzsituationen im Rahmen der Ausbildung soll garantiert werden, dass die zukünftigen militärischen Führungskräfte auch bei widrigen Bedingungen bestehen können.

(FOTOS: zVg.)

„Combat Breathing”
Der Fallschirmsprung hat sich wiederholt als geeignete Methode erwiesen, um die Fähnriche auf die Belastbarkeitsprobe zu stellen und sie angemessen für den Ernstfall im Einsatz vorzubereiten. Im Basiskurs wird ihnen beigebracht, mit Herausforderungen richtig umzugehen und einen kühlen Kopf bewahren zu können. Ein wichtiges Instrument dafür ist das sogenannte „Combat Breathing“. Mit dieser Atemtechnik kann der Puls auch in Stresssituationen niedrig gehalten werden und ermöglicht den Fähnrichen somit, auch in Gefahrensituationen Contenance zu bewahren.

Sprung aus 400 Metern Höhe
Nach gründlicher Vorbereitung, zu welcher u. a. Landerollen- und Absprungtraining gehört, folgt schließlich der Sprung aus dem Flugzeug. Die Herzfrequenz steigt an dieser Stelle auch bei den mutigsten Fähnrichen deutlich in den dreistelligen Bereich an, aber dank des intensiven psychologischen und physiologischen Trainings und der erlernten Methoden zur Stress-Bewältigung, schaffen es alle Fallschirmspringer gut am Boden zu landen. „Ein Wahnsinn! Es ist so schnell gegangen, dass ich gar nicht alles mitbekommen habe! Gleich nochmals springen!“, erzählt der sichtlich stolze 19-jährige Wiener Fähnrich Aldin M. nach seiner erfolgreichen Landung. Auch bei seinen Kollegen ist die Grundstimmung ähnlich: Der zweite Sprung kann folgen, denn nun überwiegt die Vorfreude die Angst!

(FOTOS: zVg.)