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ENTSCHÄDIGUNG

Familien der Wiener-Terroropfer klagen Republik: 125.000 Euro gefordert

(FOTO: iStock)

Die Angehörigen von Nedzip V. (21) und Vanessa P. (24), die am 2. November beim Terroranschlag in der Innenstadt getötet wurden, klagen die Republik Österreich auf Schmerzensgeld.

Nach den tragischen Vorfällen Anfang November untersuchte eine Kommission das Vorgehen der Behörden im Vorfeld der Anschläge und stellte arge Verfehlungen fest. Auf Grundlage dieser eklatanten Versäumnisse des Verfassungsschutzes, fordern die Familien zweier Opfer mehr Schmerzensgeld. Die Anwälte der Familien sind überzeugt, dass die heimischen Behörden auf ganzer Linie versagt haben. Den Hinterbliebenen wurden im Nachhinein lediglich Schmerzensgeld bzw. Pauschalentschädigungen von 2000 Euro zugestanden. „Bisherige Zahlungen verdienen den Namen Entschädigung nicht“, meinte Rechtsanwalt Karl Newole, der 16 Terroropfer vertritt. Er verlangt die Einrichtung eines 1,5 Millionen schweren Entschädigungsfonds.

Psychische Belastung der Angehörigen
Die Eltern der getöteten müssen seit ihres tragischen Verlustes mit enormen psychischen Belastungen leben. Die Mutter der ermordeten Kunststudentin Vanessa P. fordert ein Schmerzensgeld von 80.000 Euro, da sie unter behandlungsbedürftigen Depressionen leidet. Weiters wurde festgestellt, dass die Angehörigen mit „unfallkausale Spätfolgen und Dauerfolgen“ kämpfen müssen. Ebenso sollen die Bestattungskosten nachträglich von der Republik Österreich übernommen werden. Insgesamt betragen die Forderungen knapp 125.000 Euro.