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Preiserhöhung

Fernwärme: Jetzt explodieren die Preise!

Euro, Geld, Scheine
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Erst Jubel, dann Ernüchterung: Während Wiener Fernwärmetarife im österreichweiten Vergleich glänzen, müssen Kunden bald tiefer in die Tasche greifen.

Ein selbständiger Preisvergleich der Österreichischen Energieagentur bestätigt die Wettbewerbsfähigkeit der Wiener Fernwärmetarife. Der am Dienstag veröffentlichte Bericht stuft den amtlich festgelegten Wiener Preisbescheid mit Gesamtkosten von 945 Euro für Niedrigenergiehäuser als zweitgünstigsten Tarif österreichweit ein. Der Standardtarif des Preisbescheids, den etwa 260.000 Kunden nutzen, folgt mit 974 Euro auf dem dritten Platz. Laut einer offiziellen Mitteilung positionieren sich „sämtliche Tarife von Wien Energie in der unteren Hälfte im Österreichvergleich“.

Wien-Energie-Geschäftsführer Michael Strebl betont im Gespräch mit der APA die vorteilhafte Marktposition: „Auch mit dem neuen Preis sind wir unter den günstigsten Städten, die diesen Preisbescheid haben.“ Parallel dazu entwickelt der Versorger einen innovativen Tarif namens „Klima fit“, der die fortschreitende Transformation zu erneuerbaren Energiequellen wie Geothermie (Erdwärme) und Großwärmepumpen widerspiegeln soll. Das langfristige Ziel ist ambitioniert: Bis 2040 will Wien Energie die Fernwärmeversorgung vollständig ohne Erdgas realisieren.

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Preiserhöhung angekündigt

Doch nur einen Tag nach Veröffentlichung dieser positiven Vergleichsdaten folgt für die Kunden eine weniger erfreuliche Ankündigung. Wie am Mittwoch bekannt wurde, plant Wien Energie eine Tarifanpassung nach oben. Für durchschnittliche Haushalte mit 70 Quadratmetern Wohnfläche bedeutet dies eine monatliche Mehrbelastung von etwa 12 Euro. Der städtische Energieversorger führt als Hauptgründe für diese Preisanpassung gestiegene Gaspreise sowie höhere Bau- und Personalkosten an.

Rabatte reduziert

Die Erhöhung wirkt sich noch nicht auf die aktuelle Abrechnung aus – erst die neuen Teilbeträge ab Herbst 2025 werden die Änderung reflektieren. Derzeit profitiert etwa die Hälfte der 470.000 Wiener Fernwärme-Haushalte vom amtlichen Preisbescheid. In den vergangenen zwei Jahren gewährte Wien Energie erhebliche Preisnachlässe: 43 Prozent auf den Arbeitspreis und 20 Prozent auf den Grundpreis. Diese Vergünstigungen werden nun schrittweise zurückgefahren – der Rabatt auf den Arbeitspreis sinkt auf 37 Prozent, während der Nachlass auf den Grundpreis komplett entfällt.

Diese Vergünstigungen werden nun schrittweise zurückgefahren – der Rabatt auf den Arbeitspreis sinkt auf 37 Prozent, während der Nachlass auf den Grundpreis komplett entfällt.