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Vernachlässigung

Frau hält behinderten Ehemann wie Sklaven gefangen

(FOTO: iStock/ doidam10)

Ein schockierender Fall von Vernachlässigung und Misshandlung ist in der südenglischen Grafschaft Hampshire ans Licht gekommen, bei dem ein 40-jähriger Mann, der teilweise blind und bettlägerig ist, von seiner eigenen Ehefrau und dessen Liebhaber schlimm behandelt wurde. Tom Somerset-How leidet an zerebraler Lähmung und wurde massiv vernachlässigt, während seine Frau eine Affäre mit seinem Pfleger begann.

Das Gericht in Hampshire verurteilte die 49-jährige Sarah Somerset-How und ihren Liebhaber George Webb wegen Sklaverei. Webb erhielt zusätzlich eine Verurteilung wegen Misshandlung durch eine Pflegekraft. Laut The Telegraph argumentierten die Staatsanwälte, dass Tom wie ein moderner Sklave behandelt wurde, indem seine Frau den Kontakt zu seiner Familie verhinderte, ihn im Haus hielt und ihm sein Geld wegnahm.

Das Liebespaar, das mit Tom in seinem Haus lebte, nutzte ihn als Geldquelle und gab seine Sozialhilfezahlungen für persönliche Wünsche aus. Währenddessen war Tom stundenlang alleine im verwahrlosten Haus, auch an den Wochenenden, wenn seine Frau und der Pfleger Veranstaltungen oder Fußballspiele besuchten.

Tom, der in einer wohlhabenden Familie aufwuchs, wurde von seiner Mutter Helen bis zum Kennenlernen seiner späteren Ehefrau im Jahr 2008 liebevoll betreut. Trotz seiner Behinderungen schloss er erfolgreich ein Geschichtsstudium an der Universität von Chichester ab. Nachdem Sarah und Tom 2010 zusammenzogen und 2016 der Pfleger George Webb hinzukam, verschlechterten sich die Lebensbedingungen für Tom rapide.

2018 entdeckten Toms Mutter und seine Zwillingsschwester den Mann im verdreckten Haus, „desorientiert“, unrasiert und schwer unterernährt. Erst 2020 gelang es der Familie, Tom aus dem Haus zu holen und Anzeige gegen Sarah Somerset-How und George Webb zu erstatten. Tom äußerte sich nach dem Schuldspruch zufrieden mit dem Urteil und fühlte sich der Gerechtigkeit genüge getan.