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Frauen sollen Grundwehrdienst leisten: Neue Pläne zur Wehrpflicht-Reform

FOTO: Flickr/Bundesheer
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Erich Cibulkas Vorstoß zur Wehrpflichtreform entfacht Debatten. Er fordert die Einbeziehung von Frauen und ein verlängertes Dienstjahr. Ministerin Tanner widerspricht energisch.

Die Debatte um die Reform des österreichischen Grundwehrdienstes erhält neue Impulse durch die jüngsten Vorschläge von Erich Cibulka, dem Präsidenten der Österreichischen Offiziersgesellschaft. Im Gespräch mit der „Presse“ regte er an, die Wehrpflicht auch auf Frauen auszuweiten. Diese Idee stieß jedoch auf Widerstand seitens Verteidigungsministerin Klaudia Tanner von den Türkisen, die auf die bestehende Ungleichheit zwischen den Geschlechtern verwies. Derzeit können Frauen freiwillig am Grundwehrdienst teilnehmen.

Reformvorschläge und Widerstand

Parallel dazu untersucht eine Expertenkommission des österreichischen Bundesheers, ob der sechsmonatige Grundwehrdienst reformiert werden sollte. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden im Herbst erwartet. Cibulka ist der Ansicht, dass der derzeitige Grundwehrdienst ohne verpflichtende Übungen nicht ausreiche. Er schlug ein „Österreich-Jahr“ vor, das acht Monate Grundwehrdienst mit vier Monaten Übungen kombiniert. Diese Übungen könnten über zwölf Jahre verteilt werden, mit jährlich zehn Tagen, sodass sie bis zum 30. Lebensjahr abgeschlossen wären.

Zudem plädierte Cibulka dafür, die Anzahl der Grundwehrdiener nach dem militärischen Bedarf zu regulieren. Zunächst sollten Freiwillige den Bedarf decken, gefolgt von den tauglichsten Nichtfreiwilligen. Wer keinen Wehrdienst leistet, soll alternativ Zivildienst absolvieren. Diese Vorschläge zielen darauf ab, den Grundwehrdienst effizienter zu gestalten und auf die aktuellen Bedürfnisse des österreichischen Bundesheers abzustimmen.