Die irregulären Grenzübertritte in die Europäische Union sind im ersten Quartal 2025 erheblich zurückgegangen. Nach den am Freitag präsentierten Daten der EU-Grenzschutzagentur Frontex verzeichneten die Behörden einen Rückgang um ein Drittel auf etwa 33.600 Fälle. Die positiven Entwicklungen zeigten sich auf sämtlichen relevanten Migrationsrouten, wobei die Westbalkanroute mit einem Minus von 64 Prozent den stärksten Rückgang aufwies. Trotz dieser Fortschritte bleibt die humanitäre Lage prekär: Mindestens 385 Menschen verloren seit Jahresbeginn bei Überfahrten ihr Leben.
Die Herkunftsländer der Migranten blieben weitgehend konstant. Laut Frontex-Analyse stammen die meisten Personen, die 2025 bisher versucht haben, europäischen Boden zu erreichen, aus Afghanistan, Mali und Bangladesch. Bei den bevorzugten Einreisewegen dominieren die östliche Mittelmeerroute zwischen der Türkei und Griechenland sowie die westafrikanische Route von Marokko zu den Kanarischen Inseln mit jeweils rund 9.630 bzw. 9.200 registrierten Ankünften.
Über die zentrale Mittelmeerroute, die Tunesien und Libyen mit Italien verbindet, gelangten mehr als 8.500 Menschen in die EU. Bemerkenswert sind die deutlichen Rückgänge auf der westafrikanischen und der zentralen Mittelmeerroute mit 30 bzw. 26 Prozent. Die Westbalkanroute über Serbien nach Kroatien oder Ungarn verzeichnete lediglich 2.111 Einreiseversuche. Derweil bleibt die Zahl der Migranten, die über den Ärmelkanal nach Großbritannien gelangen wollen, mit 11.204 Personen weiterhin hoch.
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Internationale Kooperation
EU-Migrationskommissar Magnus Brunner betonte die Bedeutung grenzüberschreitender Kooperationen: „Damit der Grenzschutz funktioniert, ist die internationale Zusammenarbeit von zentraler Bedeutung. Es geht darum, gefährliche Reisen zu verhindern und dadurch Leben zu retten. Genau darauf zielen unsere Abkommen mit Drittstaaten ab. Und diese zeigen Wirkung.“ Der österreichische EU-Kommissar nimmt am heutigen Freitag an einem Ministertreffen der EU-Mittelmeerländer Spanien, Italien, Griechenland, Zypern und Malta (Med5) in Neapel teil.
Khartoum-Prozess
In seinen Ausführungen unterstrich Brunner die Notwendigkeit, die Kooperationen mit Drittstaaten weiter zu intensivieren. Er verwies dabei auf seine jüngste Teilnahme am Khartoum-Prozess (Kooperationsplattform zu Migration zwischen EU und afrikanischen Staaten) in Ägypten. Diese 2014 initiierte Plattform dient der Zusammenarbeit zwischen den Ländern entlang der Migrationsroute vom Horn von Afrika nach Europa und integriert sowohl die Europäische Union als auch die Afrikanische Union (AU).
Als besonders vielversprechend hob Brunner das am 9. April am Rande des Khartoum-Treffens unterzeichnete Arbeitsabkommen zwischen der EU-Polizeibehörde Europol und Ägypten hervor, das er als „Grundstein“ für eine vertiefte Zusammenarbeit bewertete.
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