Grundsätzlich helfen Antikörper sich vor Corona zu schützen. Doch sie sind nicht gegen alle Varianten gleich effektiv und schützen gegen manche sogar kaum, wie neue Studien zeigen.
Seit dem Beginn der Corona-Pandemie sind zahlreiche Varianten des Coronavirus durch Mutationen entstanden. Mittlerweile ist in den meisten Ländern der Welt die Delta-Variante (indische Variante) vorherrschend. Auch in Österreich gehen die Mehrheit der Infektionen auf sie zurück. Einen möglichen Grund dafür haben jetzt Forscher gefunden: Die Delta-Variante, sowie die Mutation „Delta Plus“ scheinen schlechter durch Antikörper gehemmt zu werden als andere Coronavirus-Varianten, und können sich daher auch leichter ausbreiten.
Delta Plus gefährlicher als Delta?
Das Forschungsteam rund um Stefan Pöhlmann und Markus Hoffmann vom Deutschen Primatenzentrum (DPZ) in Göttingen wollte wissen, warum sich die Delta-Variante so schnell ausbreitet, und ob Delta-Plus-Viren, besonders gefährlich sind, da sie zusätzliche Mutationen tragen. In ihren Studien zeigte sich tatsächlich, dass Delta und Delta Plus Lungenzellen besser infizieren, als das Ursprungsvirus und schlechter durch Antikörper gehemmt werden. Bei der Delta-Variante war bei einer von vier eingesetzten Antikörpern nicht wirksam, bei Delta-Plus sogar zwei.
Auch die Antikörper, die nach einer Impfung mit BioNTech-Pfizer oder AstraZeneca im Körper gebildet werden, waren gegen Delta und Delta Plus weniger wirksam als gegen das Ursprungsvirus. Aber: Sowohl Delta, als auch Delta-Plus wurden in etwa gleich stark gehemmt. Daher kann man davon ausgehen, dass Delta Plus für Geimpfte wahrscheinlich keine größere Gefahr darstellt als Delta.
Kreuzimpfung mit BioNTech und AstraZeneca empfehlenswert
Zudem fanden die Forscher heraus, dass Personen, die zuerst mit AstraZeneca und dann mit BioNTech-Pfizer geimpft wurden, deutlich mehr Antikörper aufwiesen, die Delta hemmten, als Personen, die zweimal mit AstraZeneca geimpft wurden. Daher könnte die Kombination von Impfstoffen geeignet sein, um einen besonders starken Schutz gegen die Coronavirus-Varianten aufzubauen.
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