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14 Milliarden Euro

Gesundheitsreform: Fokus auf Telemedizin und Gratis-Impfungen

(FOTO: BMSGPK/Cetl)
(FOTO: BMSGPK/Cetl)

Nach langen Verhandlungen haben sich Bund, Länder und Sozialversicherung auf die Verteilung und Nutzung zusätzlicher finanzieller Mittel für das Gesundheitswesen geeinigt.

Endlich Einigung erzielt

Nach monatelangen Diskussionen und Verzögerungen hat eine Sondersitzung am Freitag den Durchbruch gebracht: 1 Milliarde Euro mehr pro Jahr wird in die Hand genommen, um Ordinationen, Ambulanzen und Primärversorgungszentren auszubauen. Gesundheitsminister Johannes Rauch verkündete das erfolgreiche Finale der Verhandlungen, wodurch die Reformen im Gesundheits- und Pflegebereich nun konkrete Formen annehmen können.

Von der Planung zur Umsetzung

Die Kernfrage, wie die finanziellen Mittel konkret verwendet werden sollen, sorgte lange für Uneinigkeit. Nun steht fest: Ein Teil der Mittel ist explizit für neue Projekte reserviert, während der Rest den laufenden Betrieb unterstützen darf. Dazu wurden klare Regelungen für die Transparenz des Geldflusses vereinbart, einschließlich einer präzisen „Reporting“-Pflicht für die Länder.

Lokale Kommissionen entscheiden über Projekte

Die Auswahl und Umsetzung konkreter Projekte, wie die Schaffung zusätzlicher Kassenstellen oder die Verlängerung von Öffnungszeiten bei Ärzten, liegt in den Händen von Zielsteuerungskommissionen auf Landesebene. Diese Kommissionen setzen sich aus Vertretern von Bund, Ländern und Sozialversicherung zusammen und zeigen, dass eine kooperative Strategie verfolgt wird.

Telemedizin

Die Reformpläne enthalten auch eine entscheidende digitale Komponente: 51 Millionen Euro pro Jahr sind für die Stärkung telemedizinischer Angebote vorgesehen. Durch die Aufwertung der Hotline „1450“ sollen Arztbesuche vermieden und ambulante Behandlungen gefördert werden, um die Spitalsambulanzen zu entlasten.

Gratis-Impfungen

Seit mehr als anderthalb Jahren ist der HPV-Impfstoff für Personen bis zum 21. Lebensjahr kostenlos verfügbar. Diese Maßnahme hat es vielen jungen Menschen ermöglicht, sich ohne finanzielle Last gegen HPV zu schützen. Durch die neue Initiative wird dieser Schutz nun ausgeweitet, sodass alle Personen unter 30 Jahren die Impfung im Zeitraum vom 1. Juli 2024 bis zum 31. Dezember 2025 gratis in Anspruch nehmen können. Dazu kommt die Abschaffung des Selbstbehalts für die Influenzaimpfung.

Strategische Weichenstellung für die Zukunft

Diese wichtige Weichenstellung soll auch langfristig zur Sicherstellung einer hochwertigen, effektiven und effizienten Gesundheits- und Pflegeversorgung in Österreich beitragen.

Durch die gezielte Förderung der Primärversorgung und die stärkere Vernetzung zwischen den verschiedenen Sektoren der Gesundheitsversorgung wird ein nachhaltiges Fundament für die Bewältigung der gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitswesen geschaffen.