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ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Goran Djuricin siegt mit Blau-Weiß Linz

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Geht diese Saison noch was für Blau-Weiß Linz? (FOTO: @ jarmoluk (CC0-Lizenz) / pixabay.com)

Im Fußball steht der Trainerwechsel oft als Zeitenwende. Dieser Schritt wird genutzt, wenn der Saisonverlauf miserabel ist, wenn Ziele nicht erreicht werden oder aber, wenn der Trainer das Team nicht länger erreicht.

Auch Blau-Weiß Linz ging diesen Wechselschritt und stellte vor Kurzem mit Goran Djuricin den neuen Chef im Sessel der Seitenlinie vor. Und wenngleich das erste Spiel unter der neuen Führung mit dem Gegenteil eines Siegs endete, konnten die Blau-Weißen im zweiten Versuch unter Djuricin wichtige Punkte einfahren. Wie das gelang und was im ersten Spiel geschah, zeigt dieser Artikel.

Wie macht sich der neue Trainer?

Der neue Trainer ist kein Unbekannter, immerhin coachte er zuvor schon Rapid Wien und war allgemein ein bekannter Spieler. Vor dem ersten Spiel gegen KSV hatte »Gogo« nicht viel Zeit, sich an die Mannschaft zu gewöhnen, was sich auch deutlich im Ergebnis zeigte. Ein Überblick vom ersten Spiel:

  • Gegner – der KSV kam mit stolzgeschwellter Brust nach Linz, denn das vorherige Derby konnte gewonnen werden.
  • Linz – zuerst stand die lange Verletztenliste im Vordergrund, auch wenn der Trainer sich hierauf nicht konzentrieren wollte. Doch wenn viele Spieler ausfallen, sind Umstellungen stets notwendig und manchmal müssen Notlösungen gefunden werden.
  • Spiel – das Spiel war recht zäh, es gab bei Linz noch Abstimmungs- und Abspielfehler, aber auch der KSV überzeugte nicht. Es gab einige Torchancen von Linz, die Treffer markierte aber der KSV, der zuerst nach einem Doppelpass einlochte und das Spiel nach einem Alleingang abschloss.

Das Ergebnis und der Spielverlauf waren es auch, was notwendige Änderungen auf den Tisch brachte. Nun ging es in die Bullenarena, jetzt nur noch als Tabellenfünfter:

  • Gegner – Liefering, eine RB-Mannschaft, läuft den Erwartungen hinterher und steht gerade nur auf Rang 9.
  • Spiel – war die erste Partie unter »Gogo« noch zäh, legte dieses Match gleich zu Beginn flott los. Die Bullen versuchten sich an schnellen Kombinationen und setzten Linz unter Druck. Bereits nach sechs Minuten gab es eine mächtige Chance. Allerdings wusste Linz, damit umzugehen und antwortete beinahe perfekt. Einzig die Querlatte verhinderte die frühe Auswärtsführung. Kurz darauf passte alles, sodass Ebenhofer den Ball in der rechten Ecke versenkte. Ab nun entwickelte sich ein dynamisches Spiel auf beiden Seiten, die Hausherren glichen aus, Linz zog nach und ging führend in die Pause. Auch nach der Halbzeit blieb es spannend, zuerst kam der Ausgleich, dann die erneute Linzer Führung, die noch ausgeweitet wurde.

Wenngleich das Team weiterhin verletzungsgeplagt ist, bewiesen sie unter dem neuen Trainer, dass Rückschläge weggesteckt werden können. Kampfgeist, Durchhaltevermögen und Spielwitz waren auf dem Rasen allerweil erkennbar.

Was ist diese Saison noch drin?

Sechs Spiele sind es noch bis zum Ende der Saison und komplett abgehakt ist das Thema Aufstieg zumindest rechnerisch noch nicht. In Sportwetten möchte allerdings kaum jemand darauf setzen. Elf Punkte liegt Djuricin hinter dem aktuellen Tabellenführer Ried. Der Rest der Saison auf einen Blick:

  • Spieltag 25 – die Blauweißen spielen daheim gegen die Juniors. Der Tabellensiebte steht bereits gesichert im Mittelfeld und hat keinerlei Chancen auf die obersten Plätze.
  • Spieltag 26 – es geht zum Abstiegskandidaten Horn. Das Problem: Horn muss dringend gewinnen, um überhaupt noch Chancen zu haben, das sichere Ufer zu erreichen. Sechs Punkte trennen den Club aktuell von Rang 13.
  • Spieltag 27 – die Young Violets kommen nach Linz. Erneut ein gefährlicher Gegner, der zwar punktemäßig im Keller steht, aber mit nur zwei Punkten Rückstand aufs rettende Ufer dieses freilich mit Siegen erreichen will.
  • Spieltag 28 – Steyr ruft zum Spiel und somit zu einer recht einfachen Partie. Steyr hat kaum noch Möglichkeiten, die Klasse zu halten, sollte daher ein guter Gegner sein.
  • Spieltag 29 – der 29. Mai könnte das Spitzenspiel schlechthin sein. Ried kommt nach Linz und somit der Club mit den besten Aufstiegschancen. Hat Linz jedoch bis dahin die Hausaufgaben unter dem Trainer gemacht, könnte genau an diesem Tag das Ticket nach oben gelöst werden.
  • Spieltag 30 – nach dem Spitzenspiel ruft Lafnitz. Aktuell recht sicher in der Tabellenmitte, könnte sich hier auch etwas entscheiden.

Wichtig ist natürlich zu bedenken, dass der Aufstieg nur funktioniert, wenn keine Punkte mehr liegengelassen werden. Zudem darf das Glück nicht fehlen, denn siegen Ried und Wattens regelmäßig, ist deren Vorsprung nicht mehr aufzuholen. Dennoch ist ein Saisonabschluss unter den ersten drei oder vier Teams durchaus wahrscheinlich. Und vielleicht ist das auch die sinnvollere Variante, denn:

  • Aufbau – der neue Trainer könnte in aller Ruhe das Team für die nächste Saison zusammenstellen, ohne dass gleich mit einem Klassenwechsel gearbeitet werden muss. Ein neues Aufstiegsteam zusammenstellen und nächste Saison richtig angreifen, könnte mitunter besser gelingen.
  • Ruhe – eine gute Tabellenplatzierung bietet Ruhe während des Aufbaus des Aufstiegskaders. Zudem ist ein solider Tabellenplatz auch für Neuzugänge eine hervorragende Visitenkarte.
  • Verletztenliste – diese muss kürzer werden, denn erst, wenn alle an Bord sind, kann der Trainer aus dem Vollen schöpfen.

Das alles heißt freilich nicht, dass ein Aufstieg abgelehnt werden sollte, wenn er denn möglich ist oder die oberen Teams jetzt häufig verlieren und Punkte lassen. Nur ist ein solcher Aufstieg mitunter schwer zu halten, denn der Klassenunterschied wird in diesen Fällen meist besonders deutlich und endet nicht selten mit dem direkten Abgang.

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Das Saisonende könnte noch spannend werden. Noch ist der Abstieg für Linz nicht komplett abgehakt. (FOTO: @ pixel2013 (CC0-Lizenz) / pixabay.com)

Fazit – noch stehen die Türen offen

Der Trainerstuhl ist wieder belegt, der Kampfgeist stimmt und auch das Ergebnis aus dem letzten Spiel kann sich sehen lassen. Dennoch hat Linz weiterhin viel Arbeit vor sich. Solange die Verletztenliste nicht kürzer ist, sind unvorteilhafte Aufstellungen gängig. Dafür aber kommen in den nächsten Wochen eher leichtere Spielpaarungen, sodass es eventuell gar machbar ist, den Rang 1 zu erobern. Hierfür muss aber Ried geschlagen werden – ein hartes Pflaster, denn der Club hat den Aufstieg als absolutes Ziel ausgegeben.