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SCHLAFLAGER IM BUSCH

Graz: Elfjährige schlief zwei Nächte im Freien, Mutter wusste davon

Symbolbild (FOTO: iStockphoto)

Drei Tage und zwei eiskalte Nächte verbrachte eine Elfjährige im Freien. Die Mutter soll Bescheid gewusst, jedoch nichts unternommen haben.

Ein Nachbar erfuhr von seinen Kindern, dass das kleine Mädchen bereits seit Tagen im Freien schlafen müsse. Daraufhin durchsuchte er mit einer Taschenlampe den Hof und wurde fündig. Im Gebüsch und bei bitterkalten zwei Grad schlief die Elfjährige in ihrem selbstgebauten Schlaflager, das sie sich aus einer Luftmatratze und Pölster gebaut hatte. Auch ihre Kuscheltiere hatte das Mädchen bei sich.

Laut Angaben des Anrainers fand man im Gebüsch auch Wasserflaschen, Müllsäcke, Kleidung und Schulsachen. Angeblich hat die Elfjährige nach den zwei Nächten am Betonboden ganz regulär die Schule besucht. Die Nachbarn brachten das Mädchen in ihre Wohnung und verständigten die Polizei.

Mutter: „Tochter wollte draußen schlafen“
Auf die Fragen der Polizeibeamten soll die Elfjährige nur spärlich geantwortet haben. Später gab sie jedoch zu, seit 12. November im Gebüsch geschlafen zu haben. Als die 33-jährige Mutter mit dem Vorfall konfrontiert wurde, soll sie zuerst alles geleugnet haben, ehe sie zugab, Bescheid zu wissen. Sie verteidigte sich damit, dass ihre Tochter in der Pubertät sei und aus eigenen Stücken draußen schlafen wollte.

Wieder zurück in der Familie?
Die Problemfamilie soll den Behörden bereits seit längerem bekannt sein. Die Mutter der Elfjährigen sei laut Nachbarn mit der Erziehung ihrer Kinder völlig überfordert. Großes Unverständnis herrsche deswegen auch aufgrund der Tatsache, dass das Jugendamt das Mädchen wieder zurück nach Hause gebracht haben soll. Dies erzählte ein Anrainer gegenüber der „Krone“. Der Vorfall wurde bei der Staatsanwaltschaft Graz und beim Amt für Jugend und Familie der Stadt Graz angezeigt.