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WELTRELIGIONEN

Guide zum katholischen, muslimischen und orthodoxen Fasten

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Fasten ist ein großer Bestandteil der Weltreligionen. (FOTO: iStock/ bluejayphoto, dinkaspell, OljaSimovic )

Fasten ist ein großer Bestandteil der Weltreligionen. Es geht dabei nicht nur um den körperlichen Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel , sondern auch um eine spirituelle Übung, die dazu dient, den Geist zu reinigen und die Beziehung zum Glauben zu stärken. Fastenzeiten gehören zur festen Tradition und werden von vielen Gläubigen nach wie vor praktiziert. Das sind die Unterschiede.

Katholisches Fasten

Am 10. April ist katholisches Ostern, das bedeutet, die Fastenzeit beginnt am 14. Februar 2023. Im katholischen Glauben gibt es verschiedene Formen des Fastens, je nachdem welcher Anlass oder welche Traditionen gefolgt werden. Grundsätzlich bedeutet das Fasten im katholischen Glauben, sich für eine begrenzte Zeit von bestimmten Speisen oder Genüssen zu enthalten, um den Körper zu reinigen und den Geist zu stärken.

Während der Fastenzeit vor Ostern verzichten viele Katholiken traditionell auf Fleisch und manche auch auf Alkohol oder Süßigkeiten. An Aschermittwoch und Karfreitag wird zudem ein vollständiger Verzicht auf Fleisch erwartet. Eine weitere Tradition ist das sogenannte Buß- und Bettag-Fasten, bei dem man sich auf das Wesentliche beschränkt und bewusst auf Genussmittel und Konsumgüter verzichtet.

Es gibt jedoch keine strikten Regeln darüber, wie das Fasten im katholischen Glauben praktiziert werden sollte. Jeder Gläubige kann individuell entscheiden, welche Form des Fastens am besten zu ihm passt, um den Sinn des Fastens zu erfüllen. Wichtig ist jedoch, dass das Fasten nicht als Selbstzweck, sondern als spirituelle Übung verstanden wird, die zur Besinnung auf das Wesentliche und zur Stärkung des Glaubens führen soll.

Fasten im Islam

Am 21. April ist Bayram, das bedeutet die Fastenzeit beginnt am 21. März 2023. Das Fasten ist im Islam eine der fünf Säulen und ein göttliches Gebot. Während des neunten Monats des islamischen Mondjahres, dem Ramadan, wird gefastet. Das Fasten wird als eine Bußübung angesehen, die dazu dient, die Seele zu reinigen, die Beziehung zu Gott und den Mitmenschen zu festigen und den Charakter zu stärken.

Während des 30-tägigen Fastens dürfen Muslime zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang nicht essen, trinken oder rauchen und auch der Geschlechtsverkehr ist untersagt. Das Fastenbrechen findet am Abend in größeren Gruppen statt und hat einen familiären und gemeinschaftsfördernden Charakter.

Im Ramadan ist Gastfreundschaft und das Geben von Almosen an Bedürftige von großer Bedeutung. Wer aus gesundheitlichen Gründen oder aus anderen zwingenden Umständen nicht fasten kann, ist verpflichtet, den Armen Speisen oder Almosen zu geben.

Orthodoxes Fasten

Am 16. April ist orthodoxes Ostern, das bedeutet, die Fastenzeit beginnt am 27. April 2023. In der serbischen Orthodoxie gibt es zwei Feiertage, an denen alle fasten: Karfreitag und Heiligabend. Vor den Feiertagen besteht die Möglichkeit, eine 40-tägige Vorlaufzeit des Fastens zu absolvieren. Während dieser Zeit wird durch Verzicht und Mäßigung bei der Nahrungsaufnahme nicht nur der Körper, sondern auch der Geist befreit und negative Gedanken sollen gemildert werden. Diese optionale Fastenzeit dient dazu, sich auf die Feierlichkeiten vorzubereiten und Körper und Geist zu reinigen.

Im serbisch-orthodoxen Glauben bedeutet Fasten, dass man während dieser Zeit auf alle tierischen Produkte verzichtet, mit Ausnahme von Fisch. Es ist eine unkomplizierte Regel: Fleisch, Eier und Milchprodukte sind während des Fastens tabu. Prinzipiell entspricht das einer veganen Ernährung, nur dass der Verzehr von Fisch erlaubt ist. Es gibt zwei verschiedene Arten des Fastens: das Fasten „auf Wasser“ erlaubt nur gekochte Speisen, während beim Fasten „auf Öl“ auch gebratene Gerichte erlaubt sind.