In der gestrigen Pressekonferenz wurden Eintrittstests für den Handel ab 7. April angekündigt. Ein Branchensprecher fordert nun, ein gleiches Vorgehen in Supermärkten und Apotheken. Alles andere sei wettbewerbsverzerrend.
Die Osterruhe, die Gesundheitsminister Rudolf Anschober gemeinsam mit den drei Länderchefs von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland am Mittwochabend verkündet hat, klingt für den Handelsverbandschef Rainer Will nach einem „Albtraum“. Der Osten Österreichs soll von 1. bis 6. April den gesamten Handel – außer die Geschäfte des täglichen Bedarfs – sowie alle körpernahen Dienstleistungen schließen. Danach soll es für den Handel Eintrittstests geben. Nun fordert der Handel „Gleiches Recht für alle“ – auch Supermärkte und Apotheken sollen Eintrittstests einführen müssen.
Der Handelsverband hat schon hochgerechnet, was der Oster-Lockdown für seine Händler bedeutet: „Einen Umsatzentfall von rund einer halben Milliarde Euro“, sagt Will. Schließlich seien rund 10.000 Geschäfte in drei Bundesländern erneut von den behördlichen Schließungen betroffen. Für viele kam der Lockdown überraschend, hatten Regierungsmitglieder doch erst Anfang der Woche betont, dass der Handel nicht der Treiber des Infektionsgeschehens ist.
Zugangstests kommen
Hinzu kam eine weitere bittere Pille, die der Handel wohl schlucken muss: Denn Gesundheitsminister Rudolf Anschober kündigte am Mittwoch ebenfalls Zugangstests für die Zeit nach der Osterruhe, also ab dem 7. April im gesamten Handel an. Die Novellierung des Covid-Gesetzes, die eine solche Testpflicht ermöglicht, soll in den kommenden Tagen auf den Weg gebracht werden.
Große Aufregung in der Branche
„Wenn es Eingangstests im Handel geben soll, müssen sie für alle gelten. Auch für Supermärkte und Apotheken“, macht Handelsobmann Rainer Trefelik klar. „Alles andere wäre wettbewerbsverzerrend.“ Zudem würden die Tests aus Trefeliks Sicht anderenfalls auch wenig Sinn machen: „Sonst würden sich ja wieder nur jene testen lassen, die dies ohnehin schon tun“, so der Handelsobmann.
Wenn man ohne negatives Testergebnis überhaupt nicht mehr einkaufen gehen kann, könnte das zumindest die Chance mit sich bringen, das Infektionsgeschehen einzudämmen, so Trefelik. Für Händler, die hunderte Kunden am Tag haben, bedeutet das aber auch einen verstärkten Kontrollaufwand beim Eingang. Trefelik fordert daher im Gegenzug, dass die 20-Quadratmeter-Regel fällt. „Wenn alle getestet sind, ist diese ja nicht mehr notwendig.“
Quellen und Links:
Folge uns auf Social Media!