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SCHUSS NACH HINTEN

Impfplakat-Skandal: SPÖ-Landeschefin muss gehen

(FOTO: Facebook, Twitter)

Die oberösterreichische SPÖ-Chefin Birgit Gerstofer muss weichen. Der Grund ist eine umstrittene Kampagne für die Corona-Impfung.

Auf dem Plakat sind weinende Kinder in schwarz-weiß abgebildet und der Schriftzug „Ich will dich nicht verlieren. Lass dich Impfen – JETZT!“ zu lesen. Schon gestern sorgte die Kampagne für große Aufregung unter den oberösterreichischen Sozialdemokraten aber auch der Bevölkerung selbst.

Rücktritt der Landesparteispitze gefordert
„Es ist einfach skandalös, weinende Kinder für Impfwerbung zu missbrauchen“, so FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr am Montag. „Ich fordere die SPÖ auf, diese haarsträubende Kampagne umgehend einzustellen. Wir haben nichts gegen ehrliche Aufklärung. Aber das ist einfach nur ungustiöse und unreflektierte Propaganda.“

(FOTO: Twitter-Screenshot)

Harte Worte kamen auch aus der eigenen Partei. Der Nationalratsabgeordnete Dietmar Keck (SPÖ) forderte nach Bekanntwerden der Plakate einen sofortigen Rücktritt von Birgit Gerstofer und ihrem Geschäftsführer Georg Brockmeyer. „Wenn man Kinder und den Tod verknüpft, ist eine Grenze überschritten worden. Das geht gar nicht!“ fügte er hinzu. Außerdem meinte Keck, dass es nicht die Aufgabe sei, eine Impfkampagne zu machen. Dafür sei die Regierung zuständig.

Kampagne im Alleingang
SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder meinte außerdem, dass die Impfkampagne von keinem Parteifunktionär abgesegnet worden sei. Er bezeichnete Gestorfers und Brockmeyers Unterfangen als „Alleingang“ und die beiden Politiker als „nicht mehr tragbar“. Er sprach sich ausdrücklich für einen Rücktritt aus.

Am frühen Dienstagabend wurde dann öffentlich, dass Gerstorfer und Brockmeyer zurücktreten werden und Klubobmann Michael Lidner das Amt des SPÖ-Landesparteivorsitzenden in Oberösterreich übernehmen wird.