Start Wien
Substanzmissbrauch

Alarmierender Trend: Wiens Jugend im Drogenstrudel!

(FOTO: iStock/airdone)
(FOTO: iStock/airdone)

In Wien ereignete sich ein weiterer tragischer Fall im Zusammenhang mit dem Konsum von Substanzen: Ein 14-jähriges Mädchen wurde leblos in einer Wohnung aufgefunden. Die genauen Umstände ihres Todes sind noch unklar, doch ein toxikologisches Gutachten soll Licht ins Dunkel bringen. Erfahrungsgemäß könnte dies mehrere Wochen in Anspruch nehmen, so Polizeisprecherin Barbara Gass.

Am Dienstagmorgen wurde die Wiener Polizei von einem 26-Jährigen alarmiert, der das junge Mädchen leblos in seiner Wohnung vorfand. Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen kam für die 14-Jährige jede Hilfe zu spät. Bei der Untersuchung des Körpers des Mädchens wurden Rückstände von Substanzen gefunden. Die genaue Art und Konzentration dieser Substanzen soll nun ein toxikologisches Gutachten klären.

Dieser Fall erinnert an ähnliche Vorfälle in den vergangenen Monaten. Zwei 16-jährige Mädchen wurden in den Wohnungen von Männern in Hernals und Rudolfsheim-Fünfhaus tot aufgefunden. In allen Fällen spielte der Konsum von Substanzen eine Rolle.

Jeder Fall wird untersucht

Die Stadt Wien hat reagiert und eine Taskforce ins Leben gerufen, die die genauen Hintergründe dieser Todesfälle ermitteln soll. „Zum Glück treten diese Fälle bisher insgesamt noch immer selten auf. Aber jeder einzelne Fall muss genau untersucht werden. Daraus lassen sich dann konkrete Maßnahmen ableiten“, betont Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien.

Lochner macht auf die steigenden psychischen Belastungen bei jungen Frauen aufmerksam: „Die multiplen Krisen der vergangenen Jahre haben zu einer Steigerung bei Ängsten, Erschöpfung und depressiven Erkrankungsbildern geführt.“ Besonders alarmierend sei der zunehmende riskante Konsum von Suchtmitteln. „Die Gründe hierfür sind wohl einerseits in der aktuellen, krisenhaften Situation zu finden, aber auch in der immer früher einsetzenden Pubertät. Es fehlt in diesem Zusammenhang viel zu oft an der Risikokompetenz, um die Gefahren auch tatsächlich einschätzen zu können“, so Lochner.

Missbrauch von Benzodiazepinen

Besonders der Konsum von Benzodiazepinen, kurz Benzos, ist laut Lochner auf dem Vormarsch. Diese Medikamente werden eigentlich gegen Angst- und Schlafstörungen verschrieben. „Der Konsum von Benzos spielte sowohl bei den fürchterlichen Todesfällen als auch bei der Aufnahme in Kliniken immer wieder eine Rolle“, warnt Lochner. Daher wurde eine spezielle Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, um sich mit diesem Problem auseinanderzusetzen.

Die steigende Zahl tragischer Todesfälle unter Jugendlichen aufgrund von Substanzmissbrauch stellt Wien vor neue Herausforderungen. Es ist klar, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um den Umgang junger Menschen mit Substanzen zu verbessern und ihre psychische Gesundheit zu stärken. Die Arbeit der Taskforce und der speziellen Arbeitsgruppe wird in den kommenden Monaten entscheidend sein, um effektive Maßnahmen zu erarbeiten und umzusetzen.