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REKORDSTAND

Insolvenzen und Privatkonkurse: Zehn neue Fälle pro Woche

Insolvenz-Alarm! Steiermarks Wirtschaft im freien Fall! Symbolbild. FOTO: iStock/Ralf Geithe/Heiko119
Symbolbild. FOTO: iStock/Ralf Geithe/Heiko119

Die wirtschaftliche Lage in der Steiermark verschärft sich weiter, wie die neuesten Insolvenzzahlen eindrucksvoll offenbaren. Auch heuer steigen die Firmenpleiten an, und die ersten drei Quartale markieren bereits einen neuen Höchststand.

Anstieg von Unternehmensinsolvenzen

Die Zahl der Firmeninsolvenzen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 19,4 Prozent. Insgesamt wurden bis Ende September 382 Unternehmen zahlungsunfähig, was durchschnittlich zehn Insolvenzen pro Woche entspricht. Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) deutet darauf hin, dass im Oktober neue Zahlen die von 2019 und 2018 übertreffen könnten. Die Gesamtverbindlichkeiten belaufen sich auf 1,84 Milliarden Euro, mit gravierenden Auswirkungen auf 1742 Arbeitsplätze.

E-Auto-Hersteller

Das steirische Unternehmen Fisker-GmbH steht im Zentrum dieser Krise. Der E-Auto-Hersteller aus Graz meldete bereits im Mai Insolvenz an. Von den Gesamtverbindlichkeiten von 1,84 Milliarden Euro entfallen 1,54 Milliarden Euro auf das Unternehmen. Die Gläubiger meldeten gar Forderungen in Höhe von 3,8 Milliarden Euro an.

Betroffene Branchen und Privatinsolvenzen

Die Bauwirtschaft ist mit 95 Insolvenzen besonders betroffen, gefolgt vom Handel mit 89 und der Gastronomie mit 64 Fällen. Die Insolvenz des Sporthändlers geomix AG traf 74 Mitarbeiter, während Dynamic Assembly Machines in Gleisdorf 57 Arbeitsplätze verlor und die Fisker-Pleite 47 Stellen betraf.

Auch im privaten Bereich ist die Lage angespannt. Bis September eröffnete man 761 Privatkonkurse. Sollte der Trend anhalten, könnte der bisherige Rekordstand von 1049 Fällen aus dem Jahr 2022 übertroffen werden. Seit der Einführung des Privatkonkurses 1995 wurden in den letzten Jahren die höchsten Zahlen verzeichnet. Die durchschnittliche Schuldenlast der Betroffenen liegt bei 108.600 Euro, wobei Männer mit 138.100 Euro stärker verschuldet sind als Frauen (62.400 Euro).

Diese Entwicklungen sind nicht nur in der Steiermark zu beobachten. Österreichweit droht ebenfalls ein Insolvenzrekord. Die bisher höchste Zahl von 3364 Insolvenzen aus dem vergangenen Jahr wird voraussichtlich übertroffen, da bereits über 3000 Unternehmen zahlungsunfähig sind. In allen neun Bundesländern sind die Insolvenzen angestiegen.