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CORONAVIRUS

Jede 4. Neuinfektion ist bereits Delta-Mutation

(FOTO: iStockphoto)

Die aus Indien stammende Delta-Variante des Coronavirus breitet sich nun auch rasant in Österreich aus. Bereits 25 Prozent der Neuinfektionen sind auf die Mutation zurückzuführen.

Basierend auf den Zahlen der AGES geht der Virologe Andreas Bergthaler davon aus, dass bereits jede 4. Neuinfektion auf die Delta-Variante zurückzuführen ist. Laut dem Experten könnte die Mutation bereits in wenigen Wochen zur Hauptvariante in Österreich werden und 90 Prozent des Fallgeschehens ausmachen. Seine Lösung: Impfen! Denn die Delta-Mutation sei sicherlich „nicht die letzte Variante“.

Delta auch in anderen Ländern Europas bereits vorherrschend
Während die Delta-Variante in Österreich Anfang Juni nur cirka 3 Prozent der Neuinfektionen ausmachte, waren es die Woche darauf bereits 13 Prozent. In der Vorwoche stieg die Anzahl der Ansteckungen mit dieser Mutation dann auf 25 Prozent. „Auch wenn diese Zahlen einer größeren Schwankungsbreite unterliegen, ist der Trend vergleichbar mit anderen europäischen Ländern wie beispielsweise Deutschland mit geschätzten 15 Prozent oder Schweden mit 23 Prozent“, so Bergthaler. In Russland oder England ist die Delta-Mutation bereits dominant.

„Wie sich das weitere Wachstum in Österreich tatsächlich darstellen wird, ist meines Erachtens nicht mit absoluter Sicherheit vorherzusehen“

Virologe Andreas Bergthaler

Insgesamt sei die Anzahl der Neuinfektionen in Österreich aber mittlerweile überschaubar: „Wir haben zurzeit in absoluten Zahlen ein zumindest zehnmal niedrigeres Infektionsgeschehen als damals im Jänner. Dies erleichtert das Contact Tracing und sollte uns zusammen mit dem saisonalen Effekt auch die Chance geben, die absoluten Infektionszahlen besser zu kontrollieren“, sagte der Experte. Im Schnitt wurden in der vergangenen Woche täglich 106 Neuinfektionen festgestellt.

Dennoch drängt Bergthaler auf eine rasche Durchimpfung möglichst vieler Bürger, denn: „Die Pandemie ist auf keinen Fall vorbei. Man sieht bei anderen Ländern, wie schnell es gehen kann – auch im Sommer. Die Frage ist, ob bei uns die absoluten Fallzahlen auch steigen. Wie sich das weitere Wachstum in Österreich tatsächlich darstellen wird, ist meines Erachtens nicht mit absoluter Sicherheit vorherzusehen.“  Die Vollimmunisierung der Bevölkerung sei jedoch auch in Hinblick auf künftige Mutationen wichtig, denn Delta werde nicht „die letzte Variante bleiben“, so der Experte.

Bergthaler gegen die Schließung von Testzentren
Im Gespräch mit der APA sprach sich Bergthaler eindeutig gegen die geplante Schließung von Testzentren aus. Es sei wichtig, „dass wir vorbereitet sind, wenn die Zahlen stark ansteigen oder beispielsweise besondere neue Varianten zirkulieren. Testen ist dabei ein zentraler Baustein, um Infektionen frühzeitig zu erkennen und mittels Contact Tracing und Quarantäne die Infektionsketten effektiv zu unterbrechen. Ziel von alledem sollte sein, große weitere Pandemiewellen zu verhindern – bei gleichzeitig möglichst gelinden Maßnahmen“, forderte Bergthaler.

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